Für viele Menschen ist eine Spinnenphobie eine große Belastung im Alltag. Die Smartphone-App „Phobys“ soll spielerisch helfen die Angst zu nehmen – anhand von virtuellen Spinnen.
Stuttgart - In einer Studie haben Forscher aus Basel untersucht, inwieweit eine Augmented-Reality-App die Angst vor Spinnen nehmen kann. Eine sogenannte Arachnophobie kann den eigenen Alltag stark einschränken. So meiden Betroffene beispielsweise den Aufenthalt im Freien oder meiden Räume wie Keller und Dachböden. Die Angst oder der Ekel vor den Krabbeltieren kann nur schwer ohne professionelle Hilfe überwunden werden. Mit der App „Phobys“ soll das jetzt, zumindest bei leichten Ausprägungen der Spinnenphobie, von zu Hause aus möglich sein.
Wie funktioniert die App?
Sie zeigt durch die Handykamera virtuelle Spinnen. Diese können zuerst mit einigem Abstand betrachtet werden, dann von Näherem und zuletzt sogar in Bewegung. Für Betroffene ist es nämlich leichter sich der Angst mit einer virtuellen Spinne auszusetzen als im realen Leben. Wer die ersten Schritte überwunden hat, kann die Handykamera auf den eigenen Handrücken richten und sich die Spinne „auf die Hand setzen“. In der App gibt es verschiedene Levels. Nutzer können sich durch verschiedene Schwierigkeitsgrade arbeiten. Zum Schluss krabbeln viele Spinnen vor der Kamera herum.
„Phobys“ kann kostenlos getestet werden, die 9 Levels und ein weiteres Bonus-Level sind allerdings kostenpflichtig. Wer also die App nutzen will, muss für fünf Dollar die volle Version kaufen.
Was steckt dahinter?
An der Studie zur Entwicklung der App nahmen 66 Probanden mit Arachnophobie teil. Die Hälfte der Teilnehmer testete die App über einen Zeitraum von zwei Wochen. In sechs halbstündigen Trainingseinheiten wurden sie mit ihrer Angst vor Spinnen konfrontiert. Den Probanden soll es nach Gebrauch der App deutlich leichter gefallen sein, einer echten Spinne zu begegnen, als den Menschen, die nicht am Experiment teilnahmen.