Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock nach der Nominierung zur Kanzlerkandidatin. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Sie ist die erste grüne Kanzlerkandidatin und erst die zweite Frau in Deutschland, die sich auf dieses Amt bewirbt: Annalena Baerbock. Dass die 40-Jährige auch noch ausgesprochen sensibilisiert beim Thema Mode ist, wird ihr nicht schaden, im Gegenteil. Ein Stilcheck.

Stuttgart - Ja, das Aussehen ist wichtig, auch und gerade in der Politik. Das Erscheinungsbild hat Studien zufolge einen immens großen Einfluss auf die Wahlentscheidungen. Und wenn die Grünen die Bundestagswahl auch mit den Stimmen der konservativeren Wähler gewinnen wollen, müssen sie alle Faktoren der Chancenoptimierung berücksichtigen. Da geht es längst nicht nur um Kompetenzen und die Kommasetzung in Wahlprogrammen.

Dezenter Auftritt

Mit Annalena Baerbock küren die Grünen nun eine Kanzlerkandidatin, die unter anderem zwei Vorzüge hat: ihr Geschlecht sowie ihre Stilsicherheit. Die 40-Jährige weiß, was ihr steht, doch seit einiger Zeit präferiert sie eher einen dezenten Auftritt. Als sie zur Co-Vorsitzenden ihrer Partei gewählt wurde, schritt sie noch in einer lässigen Lederjacke zum Rednerpult, denn eine Lederjacke trägt ein Linker, um seine Nähe zum sakkolosen Proletarier zu bekunden.

Kleid statt Lederjacke

Ihre oft getragene Bikerjacke lässt Annalena Baerbock bei ihren ersten öffentlichen Auftritten nach der Bekanntgabe ihrer Kanzlerkandidatur nun im Schrank. Dafür schlüpft sie in Kleider mit einem kräftigen Blauton: die Farbe der Demokratie. Diese Mode hat Methode: Sowohl Jill Biden, die Ehefrau des neuen US-Präsidenten, als auch die Vizepräsidentin Kamala Harris wählten letztens ein dunkles Blau für die Vereidigungsfeier. Baerbocks Gegner sollten diesen Stilwechsel ernstnehmen und vorsichtshalber eine Stilberatung in Erwägung ziehen.