Die Polizei sucht im Schlossgarten und rund um den Eckensee nach der Tatwaffe. Foto: red/Sellner

Nach einer Messerattacke im Wartesaal des Stuttgarter Hauptbahnhofs schweigt der Tatverdächtige. Die Polizei startet eine große Suchaktion nach der Tatwaffe. Fündig werden jedoch Gärtner.

Im Schlossgarten hat sich Passanten am Dienstagvormittag ein ungewöhnliches Bild geboten: Polizistinnen und Polizisten stocherten in Blumenbeeten herum und suchten die Grünflächen ab. „Wir sind auf der Suche nach der Tatwaffe vom Angriff im Hauptbahnhof“, sagt ein Sprecher der Polizei. Nach der Attacke in der Nacht zum Montag habe man zwar den Tatverdächtigen fassen können, ein Messer hatte er aber nicht bei sich.

Die Opfer kannten sich untereinander, aber den Angreifer nicht

Der Mann soll in der Nacht gegen 2.10 Uhr eine 63-jährige Frau und einen 69 Jahre alten Mann mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt haben. Erst habe der Mann auf den 69-Jährigen eingestochen, dann auf die Frau, weil sie dazwischengehen wollte. Die Opfer waren laut der Polizei Reisende, die eine längere Wartezeit nach einer Ankunft spät in der Nacht bis zur Weiterfahrt in den frühen Morgenstunden überbrücken mussten. Beide Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei startete eine Fahndung und konnte den mutmaßlichen Täter gegen 2.50 Uhr beim Eckensee festnehmen. Eine Waffe hatte er nicht bei sich. Deswegen wurde am Dienstag danach gesucht.

Tatsächlich wird am Dienstag ein Messer sichergestellt. Es fiel allerdings nicht den Polizistinnen und Polizisten in die Hände. Wilhelmagärtner, die in den Anlagen die Grünpflege machen, hatten es entdeckt. Sie bemerkten die Suchaktion und übergaben das Messer. Nun müsse anhand der Spuren untersucht werden, ob es sich bei dem gefundenen Messer auch um die Tatwaffe des Angriffs im Bahnhof handelt. Zum Motiv des Mannes weiß die Polizei noch nichts. Er habe bei den Befragungen geschwiegen. Der Angriff soll unvermittelt ohne vorherigen Streit geschehen sein. Seit Montag sitzt er in Untersuchungshaft. Er soll wegen Körperverletzungsdelikten polizeibekannt sein. Die Opfer kannten sich laut der Polizei, aber zum Angreifer habe es vor der Tat kein Beziehung gegeben.

Zeuginnen und Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07 11/89 90 57 78 bei der Kriminalpolizei zu melden.