Ein Radfahrer wird in der Slowakei von einem Braunbären angegriffen. Foto: IMAGO/blickwinkel/IMAGO/AGAMI/D. Lopez Velasco

Es ist eine überraschende Begegnung: Ein Radfahrer fährt durch den Wald, als er plötzlich von einem Braunbären angegriffen wird. Möglicherweise hat das Tier nur seine Jungen verteidigt.

Ein Braunbär hat in der Slowakei einen Radfahrer attackiert. Der 34-Jährige sei am Mittwochabend auf einem Waldweg unterwegs gewesen, sagte eine Polizeisprecherin nach Angaben der Agentur TASR. Der Bär habe den Mann unvermittelt während der Fahrt angegriffen. Das Opfer sei mit Verletzungen an den oberen und unteren Extremitäten ins Krankenhaus gekommen.

Der Zwischenfall ereignete sich bei der Gemeinde Sutovo am Fuße der Kleinen Fatra, einem Gebirge im Nordwesten des Landes. Ein Bären-Einsatzteam der staatlichen Naturschutzbehörde wurde demnach alarmiert und nahm die Suche nach dem Raubtier auf, dessen Spur sich aber verlor. Eine Begleiterin des Mannes berichtete Medien zufolge, dass es sich um eine Braunbärin mit ihren drei Jungen gehandelt habe. Möglicherweise habe sie nur ihren Nachwuchs beschützen wollen, hieß es.

In der Slowakei gibt es Schätzungen zufolge rund 1300 Braunbären. Bevorzugt leben sie in den Gebirgen oder in dichten Wäldern. Nach Angaben der staatlichen Naturschutzbehörde wurden seit Jahresbeginn bis Mitte Juli bereits 41 Braunbären zum Abschuss freigegeben, weil sie die Scheu vor dem Menschen verloren hätten oder zu einer Gefahr für Leben, Gesundheit und Eigentum der Bürger geworden seien.

Bei einer ungewollten Begegnung mit einem Braunbären raten Experten, ruhig stehenzubleiben und sich langsam zurückzuziehen. Keinesfalls sollte man mit den Armen winken, Steine werfen, laut schreien oder ein Selfie machen.