Angelique Kerber hat erst im Dezember eine Corona-Infektion überstanden. Nicht zum ersten Mal reist die deutsche Nummer eins damit unter schwierigen Bedingungen zum ersten Höhepunkt des Tennis-Jahres.
Köln - Das Virus ist besiegt, doch die Vorbereitung auf die Australian Open erneut durcheinandergewirbelt: Angelique Kerber hat eine Coronainfektion überstanden und geht wie schon im Vorjahr nicht unter optimalen Vorzeichen ins erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Das gab die frühere Weltranglistenerste am Donnerstag bekannt.
„Leider wurde ich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und vollständiger Impfung im Dezember positiv auf COVID-19 getestet und musste mich daraufhin in Quarantäne begeben“, sagte Kerber dem SID: „Zwar hatte ich nur einen milden Verlauf, aber durch die coronabedingte Trainingspause war ich gezwungen, meine Saisonvorbereitung nach hinten zu verschieben.“
Teilnahme in Sydney abgesagt
So musste Kerber auch ihre Teilnahme am WTA-Turnier in Sydney absagen, das zur Vorbereitung hätte dienen sollen. Am Freitag reist die dreimalige Grand-Slam-Siegerin nun aber nach Melbourne, wo sie 2016 den Titel gewann. In welcher Form sie ab dem 17. Januar teilnehmen kann, bleibt nun abzuwarten.
Den Schwung aus ihrem „erfolgreichen zweiten Halbjahr“ 2021 konnte Kerber jedenfalls nicht wie geplant mitnehmen. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal ohne Vorbereitungsturnier zu einem Grand Slam gefahren bin“, sagte die 33-Jährige: „Körperlich fühle ich mich trotz der kurzen Trainingsphase zwar ganz gut, aber ich muss realistisch sein, dass es ohne Match-Praxis und Trainingsdefizit schwer sein wird, mein bestes Tennis zu spielen.“
Start medizinisch unbedenklich
Medizinisch sei ein Start aber unbedenklich. „Bevor ich wieder ins Training einsteigen konnte, habe ich einen kompletten medizinischen Check-Up absolviert“, sagte Kerber: „In den ersten paar Tagen musste ich es zwar langsam angehen lassen, aber mittlerweile bin ich mit dem Trainingsfortschritt ganz zufrieden. Wie es dann in Australien unter den extremen Hitzebedingungen sein wird, muss ich abwarten.“
Schon im vergangenen Jahr hatte sie im Vorlauf auf das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres Pech und musste in Melbourne nach einem Coronafall in ihrem Flieger in strikte Quarantäne. Anschließend scheiterte sie in der ersten Runde, lieferte aber vor allem in der zweiten Jahreshälfte mit dem Turniersieg in Bad Homburg und der Halbfinalteilnahme in Wimbledon starke Ergebnisse ab.