Der Arbeitsplatz soll sicher sein: Die Diakonie der Brüdergemeinde will dies ermöglichen und hat daher das Produkt einer indischen Firma übersetzen lassen.
Wie können sich Kinder und Jugendliche selbst schützen? Wie können sich Mitarbeiter der Jugendhilfe jederzeit sicher fühlen? Wie können alle – Kinder, Jugendliche, Erwachsene - im Zweifel eine Situation beenden, ehe sie eskaliert? Eine Handyapp will ihren Beitrag dazu leisten. Die Diakonie der evangelischen Brüdergemeinde Korntal hat die indische App „I’m safe“ übersetzen lassen. Sie befindet sich frei zum Download in den Appstores. Die Diakonie sei exklusiver Europapartner der indischen Entwicklerfirma, sagt Diakonie-Geschäftsführer Andreas Wieland. Der Kontakt dorthin sei über persönliche Beziehungen entstanden. Die Diakonie trug die Kosten für die Übersetzung. Einen finanziellen Nutzen habe sie davon nicht, sagt Wieland. Man wolle die Bedeutung betonen für sichere Orte und den Schutz von Menschen, die vulnerabel seien.
Kontakte können hinterlegt werden
In der App können mehrere Kontakte hinterlegt werden, die durch Betätigung der Notruftaste informiert werden: Ihnen wird der Standort der hilfesuchenden Person mitgeteilt. Zudem würden Ton- und Videoaufnahmen gestartet und mitgeschnitten.
Für die App habe es keinen konkreten Anlass gegeben, sie sei auch keine Reaktion auf eine bestimmte Begebenheit, stellt Wieland klar. „Wir sind proaktiv Schritte gegangen, um unsere Mitarbeitenden in ihrer zeitweisen sehr herausfordernden Arbeit zu unterstützen, besonders im Bereich der Sicherheit“, fügt Gerd Sander an. Sander ist der Sprecher der Brüdergemeinde. „Dafür wollen wir eine leicht handhabbare App zur Verfügung stellen.“ Es habe sie nicht ausschließlich die Perspektive auf ihre Mitarbeiter geleitet, „sondern die gesamtgesellschaftliche Situation, dass Übergriffe immer mehr zunehmen“.
Möglichkeiten der Mitarbeitergewinnung
Die Situation für die eigenen Mitarbeiter sei seit jeher herausfordernd. „Mit den Möglichkeiten der Digitalisierung wollen wir auch ihnen, nicht nur den uns anvertrauten Schutzbefohlenen, einen Arbeitsplatz bieten, der auch für sie ein ‚safe place’ ist“, sagt Sander über den „sicheren Ort“. Man hoffe aber, dass sich die App „auch in unseren Bemühungen zur Mitarbeitergewinnung positiv auswirken“ werde.
Die ähnlich lautende App „I’m safe.org“ richtet sich an Mitarbeitende eines Unternehmens und eigne sich ohne Anpassungen nicht für den deutschen Kontext.