Stadträtin und Wirtin Laura Halding-Hoppenheit mit ihrem Lebensgefährten Peter Jacobi. Foto: /Engelhard

Ihr Telefon glüht, bei Facebook schwappt eine Flut an Glückwünschen über ihr Profil. Clublegende Laura Halding-Hoppenheit freut sich darüber – doch sie hat noch gar nicht geheiratet, wie halb Stuttgart am Samstag glaube. „Horror!“, sagt sie unserer Zeitung.

In den 60ern haben sie sich in der Künstlerszene von Bukarest kennengelernt und sind sich viele Jahrzehnte später über Facebook wieder begegnet: Seit vier Jahren sind die gebürtige Rumänin Laura Halding-Hoppenheit und ihr Landsmann Peter Jacobi ein Paar. Die Stuttgarter Aktivistin für Rechte von queeren Menschen (ihr Alter ist geheim) und der 87-jährige Bildhauer aus dem Enzkreis teilen ihr Glück gern allen mit, aber man spürt es auch, wenn man die beiden trifft. „Liebe ist auch im Alter schön“, sagen sie immer wieder.

Rasant verbreitet sich am Samstag über die sozialen Medien eine frohe Nachricht, die sich aber als Falschmeldung erweist: Angeblich haben die Wirtin und der frühere Professor an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim in aller Stille heimlich geheiratet. „Das stimmt aber gar nicht“, erklärt Halding-Hoppenheit unserer Redaktion, „wir wollen heiraten, haben es aber noch nicht getan.“

Szene-Wirtin: „Sehr schön, dass alle an uns denken“

Bei Facebook gehen auf ihrem Profil pausenlos Glückwünsche aus allen Teilen der Republik ein, ihr Telefon klingelt gefühlt alle 30 Sekunden. „Sehr schön“, sagt die Stadträtin der Linke, sei es, „dass alle an uns denken.“ In den sozialen Medien verfolge sie gar nicht mehr, was da für sie und ihren Peter geschrieben werde. Ihre geplante Hochzeit verzögere sich, weil sie ihre Geburtsurkunde nicht vorlegen könne, sagt Laura Halding-Hoppenheit. Ihre Tochter suche die Dokumente gerade in Rumänien. Die Hochzeit – es wäre ihre dritte – mit ihrem Peter sei ihr nicht nur der Liebe wegen wichtig. „Sollte ihm etwas zustoßen, darf ich sonst nicht zu ihm ins Krankenhaus“, sagt sie. Wie die Nachricht von ihrer Hochzeit in die sozialen Medien gekommen ist, kann sie sich nicht erklären. Sie selbst jedenfalls habe die Meldung von der Hochzeit nicht gepostet. Ihr Kommentar: „Horror!“