Für Amina sieht ein Antlitz so aus wie das andere. Foto: Lichtgut//Leif Piechowski

Amira ist gesichtsblind. Das heißt, sie kann keine Gesichter erkennen. Die junge Stuttgarterin erzählt, wie sie mit der Störung im Alltag umgeht.

Mal ist es eine Person, die winkt. Mal ist es eine Stimme im Fahrstuhl, die so wahnsinnig vertraut klingt. Oder jemand, der ein freundliches Hallo über die Straße ruft. Kennen wir uns? Das hat sich die 19-jährige Stuttgarterin Amina schon oft gedacht. Nur mit dem Erraten, wer es denn nun ist, damit tut sie sich schwer. Amina ist gesichtsblind. Ein Antlitz sieht für sie aus wie das andere. Feine Züge, große Nasen, schmale Lippen – da ist nichts, woran sie sich zuverlässig festhalten kann.