Die Vorbereitungen für das 172. Cannstatter Volksfest, das am Freitag eröffnet wird, laufen auf Hochtouren. Seit gestern sind alle Schausteller auf dem Gelände und bauen auf. Foto: Rehberger Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Stuttgart - Gestern reisten die letzten Schausteller an. Jetzt geht es in die ganz heiße Phase des Aufbaus, denn am Freitag eröffnet Oberbürgermeister Fritz Kuhn mit dem Fassanstich das 172. Cannstatter Volksfest. Der Veranstalter erwartet während der 17 Festtage vier Millionen Besucher auf dem Cannstatter Wasen. Die Polizei hat das Personal im Vergleich zum Vorjahr aufgestockt.

„Das Thema Sicherheit treibt uns um“, sagt Thomas Engelhardt, Leiter des für den Wasen zuständigen Polizeireviers. Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Personal erhöht. An Spitzentagen sind auf den Tag verteilt 165 Beamte im Einsatz. Am kommenden Samstag etwa, wenn neben Volksfest noch der VfB Stuttgart in der Mercedes-Benz-Arena den FC Augsburg empfängt. Durch den Wegfall des Zugangs am Neckarufer können die Beamten stattdessen auf dem Gelände eingesetzt werden. „Wir sind an sämtlichen Eingängen und auf dem Platz präsent.“ Schwerpunkt werde Gewaltprävention, Jugendschutz und Bekämpfung der Sexualdelikte sein. So werde das Filmen per Handy unter dem Dirndl „konsequent verfolgt“. Geschulte Beamte sind zum Thema Taschendiebstahl unterwegs.

Nicht nur auf dem Festplatz gibt es Neuheiten wie das Kettenkarussell in 80 Metern Höhe. Die Festwirte setzen ab diesem Jahr alle auf Ökostrom. Die Stadtwerke Stuttgart versorgen die Zelte entsprechend. „Das ist ein guter Beitrag, das klimaschädliche CO2einzusparen“, begründet Festwirt-Sprecher Werner Klauss. Da seien sich alle Festwirte schnell einig gewesen. Michael Wilhelmer, der bereits Ökostrom im Schwabenbräu-Zelt verwendet, habe den Kontakt hergestellt. „Viel Neues passiert“, freut sich Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Das zeige, wie sich das Volksfest entwickelt habe. „Die Schausteller wollen sich präsentieren.“ Mehr als 330 Schausteller, Marktkaufleute und Festwirte sind in diesem Jahr dabei. Weit mehr haben sich beworben. „Wir haben eine große Warteliste.“ Und dies wirke sich auch auf die Qualität aus. „Das Volksfest ist ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, führt Linda Brandl, Vizepräsidentin des Landesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute, aus. „Auch für die Schausteller und Marktkaufleute, die dazu beitragen.“ Die Beschicker sind stolz auf das Angebot. „Der höchste Freifallturm steht auf dem Wasen und nicht auf der Wiesn“, beschreibt Mark Roschmann, der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Südwest. Und auch die lange Wildwasserbahn wird auf dem Volksfest aufgebaut. „Darum haben wir uns seit Jahren bemüht“, sagt Marcus Christen, beim Veranstalter für die Wasenveranstaltung zuständig.

Eröffnet wird das 172. Cannstatter Volksfest am Freitag um 15 Uhr mit dem Fassanstich durch den Oberbürgermeister. Böllerschüsse an der Fruchtsäule und Büttel in den Festzelten verkünden danach den Start der Traditionsveranstaltung. Am Samstag steht der Traditionsmorgen an der Fruchtsäule auf dem Programm, ehe am Sonntag um 11 Uhr der Volksfestumzug am Kursaal startet und zum Wasen zieht. „Wir haben zwei Highlights“, wirbt Wulf Wager, der für den Volksfestverein den Umzug organisiert. Das Kaisertreffen von 1857, das sich in diesem Jahr zum 160. Mal jährt, wird durch historische Gruppen nachgestellt. Damals kamen Kaiser Napoleon III. und Zar Alexander zu einer Friedenskonferenz nach Cannstatt und so wurde der Wasen zum politischen Parkett. Beim Umzug wird eine zehnspännige Kutsche die Herrschaften, darunter zwei Königinnen und eine Großfürstin, transportieren. Zweiter Höhepunkt sind zehn Hochzeitszüge aus verschiedenen Regionen.

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