Gut gemeint ist nicht gut gemacht: Alt-J in Ludwigsburg. Foto: StZN/Jan Georg Plavec

Alt-J hätten in Ludwigsburg zeigen können, dass moderner Popsound auch ohne Playback möglich ist. Leider ist der Versuch vollständig gescheitert.

Die Geschichte hat Alt-J Recht gegeben. Als sich die englische Hipsterband 2007 auf die Suche nach einem neuen Popsound machte, war ihr unterkühlter Alternative Folk ein recht radikaler Gegenentwurf zum damals angesagten hitzigen Indierock. Heute klingt der Pop vielfach so, wie Alt-J ihn schon vor 15 Jahren konzipierten: Das Gewummer kommt vom synthetischen Subbass, der um allerlei Samples bereicherte Schlagzeugsound wird gerne nackt ausgestellt, und statt schmissiger 2:30-Nummern traut man sich wieder komplexeres Songwriting zu. Das von der Kritik gefeierte, im Frühjahr erschienene Album „The Dream“ geht diesen Weg konsequent weiter.