Stuttgarter Jubel (von links): Laura Künzler, Krystal Rivers und Roosa Koskelo Foto: Baumann

Die Stuttgarter Volleyballerinnen besiegen in der Champions League LKS Lodz nach einem Krimi mit 3:2. Nun fehlt noch ein Sieg für das Viertelfinale.

Was für ein Krimi! Was für eine Atmosphäre! Was für ein Spiel! Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart stehen nach dem 3:2-Erfolg (32:30, 18:25, 25:15, 19:25 17:15) gegen LKS Lodz kurz davor, ihre bisher erfolgreichste Saison in der Königsklasse zu krönen. Nun fehlt dem Team nur noch ein 3:0-Pflichtsieg am nächsten Mittwoch (19 Uhr) gegen das Schlusslicht Tenerife La Laguna, um erstmals als Gruppensieger direkt ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen. „Das war Volleyball vom Feinsten“, sagte Sportchefin Kim Renkema, „die Mannschaft ist mit dem Druck, gewinnen zu müssen, perfekt umgegangen. Viel stärker können wir nicht auftreten. Es war eines der besten Spiele, das es je in der Scharrena gegeben hat.“ Und eines der knappsten.

Stuttgarterinnen wehren vier Satzbälle ab

Im ersten Durchgang wehrten die Stuttgarterinnen gegen den Tabellenführer aus Polen vier Satzbälle ab, ehe sie sich doch noch durchsetzten. Es folgte ein unberechenbares Auf und Ab von zwei hochkarätigen Teams, die viel Druck mit ihren Aufschlägen ausübten. Und ein denkwürdiger Tie-Break. Die Gastgeberinnen lagen schon 8:2 vorne, ehe LKS Lodz fünf Punkte in Serie machte. Den sechsten verhinderte Trainer Tore Aleksandersen mit einer Challenge: Der Schmetterschlag von Laura Künzler, den die Unparteiischen im Aus gesehen hatten, war gerade noch auf der Linie. Und auch die zweite Intervention des MTV-Coachs hatte Erfolg. Beim Stand von 13:13 zeigten die Bilder, dass bei einem Angriff der überragenden Krystal Rivers doch eine Blockberührung stattgefunden hatte. Statt Matchball für LKS Lodz gab es Matchball für Allianz MTV Stuttgart – und am Ende einen 17:15-Erfolg.

MTV-Coach Tore Aleksandersen ist stolz auf sein Team

„Zum Glück spielen wir mit Videobeweis“, sagte Aleksandersen mit einem zufriedenen Lächeln, „heute war es für beide Teams enorm schwierig zu punkten, es war ein sehr gutes Spiel. Ich bin stolz auf die Qualität und die Ausdauer meiner Mannschaft.“ Die nun eine perfekte Ausgangsposition hat.

Vor dem letzten Spieltag werden in der Gruppe D drei Teams mit zehn Punkten an der Spitze liegen. Weil die Stuttgarterinnen das beste Satzverhältnisse haben, wäre ihnen bei einem 3:0 gegen das Team aus Teneriffa der Gruppensieg sicher. „Das ist machbar“, meinte Aleksandersen. Und Renkema sagte: „Mehr als das, was wir in der Champions League geleistet haben, geht nicht.“