Marie Hänle (Mi.) von NawaRo Straubing versucht, die Stuttgarter Diagonalangreiferin Krystal Rivers zu blocken. Foto: Baumann

Dem Gegner der Stuttgarter Volleyballerinnen droht die Insolvenz, die sich die Bundesliga eigentlich nicht leisten kann.

Sportlich sind die Rollen klar verteilt. Alles andere als ein deutlicher Sieg des Bundesliga-Spitzenreiters Allianz MTV Stuttgart beim Vorletzten NawaRo Straubing an diesem Samstag (20 Uhr) wäre eine Überraschung. Dennoch könnte es ein historisches Duell werden – weil nicht ausgeschlossen ist, dass es die letzte Reise der Stuttgarter Volleyballerinnen in Richtung Niederbayern wird. Am Donnerstag stellte NawaRo Straubing den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. „Das ist eine schlechte Nachricht“, sagt MTV-Sportchefin Kim Renkema, „die Bundesliga kann es sich nicht erlauben, ein Team zu verlieren.“

So weit ist es allerdings noch nicht. Die Partie an diesem Samstag findet auf jeden Fall statt, alles andere ist offen. „Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist nicht gleichbedeutend mit dem Entzug der Bundesliga-Lizenz“, erklärt VBL-Geschäftsführer Daniel Sattler, „wir werden den Standort und den Insolvenzverwalter dabei unterstützen, den Insolvenzplan auszuarbeiten und umzusetzen, damit es weiterhin Bundesliga-Volleyball in Straubing geben kann.“

Die wirtschaftliche Lage ist schwierig

In dem Verein, für den auch die Ex-Stuttgarterin Marie Hänle spielt, ist der Optimismus nicht ganz so groß. Die wirtschaftliche Lage, erklärte NawaRo-Managerin Ingrid Senft, sei zuletzt immer schwieriger geworden. Trotzdem würde man mit „aller Kraft“ versuchen, den Rest der Saison bestmöglich zu gestalten. Was danach passiert? Weiß derzeit noch niemand.

Bei Meister Allianz MTV Stuttgart drücken die Verantwortlichen den Kollegen in Straubing die Daumen. „Geht es nicht weiter, würde das der gesamten Liga wehtun“, sagt Geschäftsführer Aurel Irion. Und Kim Renkema erklärt: „Wir müssten eigentlich daran arbeiten, dass es in der Bundesliga mehr wirtschaftlich gesunde Clubs werden.“