Heuschnupfen kann auch zu asthmatischen Beschwerden wie Husten und Atemnot führen – beides Beschwerden, die mit Corona verwechselt werden können. Foto: dpa

Heuschnupfen kann zu asthmatischen Beschwerden wie Husten und Atemnot führen – beides Symptome, die auch bei einer Infektion mit dem Coronavirus auftreten können. Wer davon betroffen ist, sollte telefonisch Kontakt mit einem Arzt aufnehmen.

Kreis Esslingen - Ist es nur ein Husten, der wegen Heuschupfens auftritt, oder vielleicht doch ein Anzeichen für Asthma? Wer in diesen Tagen unter Atemwegsbeschwerden leidet, der sollte besonders achtgeben. Im Zusammenhang mit Heuschnupfen können manchmal Beschwerden auftreten, die denen einer Covid-19-Erkrankung ähnlich sind. Darauf weist die Krankenkasse AOK hin. Zwar stehen bei Heuschnupfen allergischer Schnupfen, Niesattacken sowie häufig auch Augenjucken im Vordergrund. Doch Heuschnupfen kann auch zu asthmatischen Beschwerden wie Husten und Atemnot führen – beides Symptome, die auch bei einer Infektion mit dem Coronavirus auftreten können. Außerdem ist es möglich, dass zum Heuschnupfen eine Atemwegsinfektion hinzukommt. Dafür spricht, wenn zusätzlich zu den typischen allergischen Reaktionen ein außergewöhnlicher Husten oder auch Fieber auftritt. Betroffene sollten sich in beiden Fällen telefonisch an ihren behandelnden Arzt wenden und mit ihm das weitere Vorgehen klären, zum Beispiel auch, ob ein Covid-19-Test sinnvoll ist.

Aus einem allergischen Husten kann sich schnell eine chronische Erkrankung entwickeln. Laut aktueller Auswertung der AOK Neckar-Fils steigt die Zahl der Asthma-Erkrankungen im Kreis Esslingen von Jahr zu Jahr leicht an. 2018 waren es rund 11 830 Versicherte, die unter Asthma litten; 2017 waren es noch 11 520. Eine Zunahme ist auch beim Heuschnupfen zu beobachten. Rund 13 000 AOK-Versicherte im Kreis plagten sich 2018 damit, 2017 waren es rund 12 000.

„Asthma ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege. Typische Symptome für Asthma sind ein pfeifendes Geräusch beim Ausatmen, Atemnot, Engegefühl der Brust und Husten, die anfallsartig auftreten“, erklärt AOK-Ärztin Sabine Knapstein. Ein Anfall von Asthma kann ausgelöst werden unter anderem durch Allergien, beispielsweise gegen Pollen oder Hausstaubmilben oder andere allergene Stoffe in der Umwelt. Weitere mögliche Auslöser sind Infekte, Arzneimittel wie beispielsweise Schmerzmittel oder Betablocker, körperliche Anstrengung oder Kälte. „Rauchen und Asthma vertragen sich nicht. Betroffene sollten Umgebungen meiden, in denen geraucht wird“, warnt die Ärztin.

Laut Studien sind etwa die Hälfte aller kindlichen Asthmaerkrankungen vermeidbar. „Das Risiko dafür lässt sich beispielsweise dadurch senken, dass man das Kind lange stillt und auf eine rauchfreie Umgebung achtet“, sagt die AOK-Ärztin. Was sollten Menschen tun, die bei sich eine Asthmaerkrankung vermuten? „Bei typischen Anzeichen sollten Betroffene zu einem Arzt gehen und abklären lassen, ob Asthma vorliegen könnte. Hierfür wird der Arzt Fragen stellen und gegebenenfalls einen Lungenfunktionstest durchführen“, so Knapstein. Extrem schonen und auf Sport verzichten müssen die Patienten dabei nicht. „Betroffene denken häufig, sie müssten auf Bewegung und Sport verzichten. „Zu Asthmaanfällen durch Sport kommt es meist dann, wenn das Asthma nicht gut kontrolliert oder die Belastung zu stark ist. Wenn man sich auf die Belastung vorbereitet, ist dieses Risiko eher gering“, sagt Sabine Knapstein. Wichtig sei es, die Intensität der Bewegung an die eigene Fitness anzupassen und bei Anzeichen für Atembeschwerden eine Pause zu machen oder die Intensität der Belastung zu verringern. Außerdem wird empfohlen, sich vor dem Sport aufzuwärmen und die Belastung schrittweise zu steigern. „Studien weisen darauf hin, dass Sport und Bewegung Asthmabeschwerden auf Dauer sogar verringern können“, betont die AOK-Ärztin.