Märchenhafte Seidenblumen: Die Variante „Fairy Flowers Foto: Katja Eisenhardt - Katja Eisenhardt

Aline Henne aus Hochdorf hat das Start-up „Fairy Flowers“ gegründet: Sie vermietet Fotowände aus Seidenblumen, die gerne als Fotohintergrund auf Festen benutzt werden.

HochdorfSo mancher Radiohörer erkennt Aline Henne an ihrer Stimme. Die 28-jährige Hochdorferin gehört seit acht Jahren zum Redaktions- und Moderatorenteam des Stuttgarter Radiosenders bigFM. Nebenberuflich hat sie sich ab 2018 ein zweites Standbein aufgebaut, mit dem sie ihre kreative Ader ausleben kann. Gemeinsam mit ihrem Mann Dominik, Geschäftsführer von Krüger Dirndl, hat sie das Start-up „Fairy Flowers“ gegründet. Hier kann man von Aline Henne gestaltete Blumenwände mieten.

Als floraler Hingucker sind diese besonders für Hochzeiten, Geburtstage, Taufen oder ganz unterschiedliche Firmenevents gefragt. Gestaltet und gesteckt werden die drei Meter breiten und zwei Meter hohen Blumenwände aus hochwertigen Seidenblumen, die täuschend echt aussehen und sich so als schmucker Fotohintergrund gut auf den Feiern machen. „Das ist ein Trend, der aktuell immer mehr zunimmt. Gerade in der Hochzeitsbranche. So richtig ging das nach der pompösen Hochzeit samt riesiger Blumenwand der US-Stars Kim Kardashian und Kanye West auch bei uns hier los“, weiß Aline Henne. Immer mehr Bilder von solchen Blumenwänden kursieren auf diversen Internetplattformen der Sozialen Medien.

Die Idee, selbst Blumenwände herzustellen und zu vermieten, kam der 28-Jährigen auf der Hochzeit einer Freundin. Dort konnten sich die Gäste in der ebenfalls beliebten Foto-Variante mit Bilderrahmen fürs Gästebuch verewigen. „Mit dem passenden Hintergrund war das aber so eine Sache“, erinnert sich Aline Henne. Auch beim Radio in Stuttgart hätten echte Blumen immer nicht so lange überlebt, ergänzt sie und lacht. „Da habe ich dann auch immer mal wieder einen Strauß aus Seidenblumen als haltbare Deko-Alternative gemacht und mitgebracht.“ So sei die Idee für das eigene Blumen-Start-up gewachsen. Zwar ist sie bei Weitem nicht die Einzige im Land, die Blumenwände zum mieten oder kaufen anbietet, „bei den meisten Anbietern sind diese allerdings nicht zum selber aufbauen gedacht“, erklärt die 28-Jährige. Ihre Wände dagegen schon. Dank des mitgelieferten ausziehbaren Rahmens, einem eigens entwickelten Klettsystem und Kurzanleitung können die Blumenbahnen innerhalb weniger Minuten problemlos von den Kunden selbst eingezogen und aufgebaut werden. „Das funktioniert bei uns wie bei einem gängigen Online-Versandhandel. Die vom Kunden ausgewählte Wand wird verpackt und verschickt. Nach Gebrauch kann man diese genauso einfach wieder abbauen und an uns zurückschicken“, beschreibt die Gründerin das Konzept.

Die Logistik wurde mittlerweile in ein größeres Lager nach Radolfzell ausgelagert. Insgesamt 30 Blumenwände in derzeit sieben verschiedenen Stilen warten dort auf ihren Einsatz. Hinterher werden sie dort wieder für den nächsten Einsatz hergerichtet. Die Muster und Materialien für die Wände lagern bei Krüger Dirndl in Wernau. „Für den Keller zuhause wäre das mittlerweile einfach zu viel. Nach Feierabend nehme ich mir aber immer wieder Muster und Blumen mit nach Hause und probiere neue Varianten aus“, erklärt Aline Henne.

Fast alle Fäden selbst in der Hand

Die Wände selbst haben klingende Namen wie „Fairytale“ – der Klassiker in zartem Rosé und Weiß gehalten, ganz in weiß wartet dagegen „Vintage Love“ auf die Kunden, etwas knalliger wird es etwa bei „Flower Power“. Aktuell gehe der Trend zu mehr Grün, die neue Wand „Romantica“ greift diesen auf. „Ich orientiere mich immer auch an aktuellen Deko- und Einrichtungstrends“, erklärt Aline Henne. Spezialaufträge erfüllt die 28-Jährige zusätzlich immer wieder für Firmen, die ihre Wände in den eigenen Farben ordern und auch kaufen. Geliefert wird derzeit deutschlandweit und nach Österreich. Eine Mitarbeiterin hat sie noch für die Kundenbetreuung, ansonsten hat die Chefin alle Fäden selbst in der Hand – vom kreativen Part bis hin zur Buchhaltung. Bei ihrer eigenen Hochzeit hatte die Gründerin allerdings Pech, wie sie erzählt. Auch hier sollte eine Blumenwand zum Einsatz kommen. Das toskanische Wetter meinte es allerdings ausgerechnet an diesem Tag nicht gut mit dem Brautpaar aus Hochdorf: „Es hat geschüttet wie aus Kübeln, wir mussten alles schnell nach innen verlagern. Da hatte die Blumenwand dann leider keinen Platz mehr.“