Die Polizei untersucht die Drohschreiben genau, um festzustellen, ob tatsächlich Gefahr besteht. Foto: dpa/Brandt (Symbolbild)

Die Polizei erhält am Sonntag und Montag besorgte Anrufe von mehreren Schulleitungen im Stuttgarter Stadtgebiet. Was ist dran an den Androhungen islamistischer Anschläge?

Besorgt haben sich Lehrerinnen und Lehrer bei der Stuttgarter Polizei gemeldet: Am Sonntagnachmittag und am Montagmorgen waren bei mindestens 16 Stuttgarter Schulen Mails eingegangen, die einen Bombenangriff mit islamistischem Hintergrund andeuten sollten. In der Mail heißt es, es werde am Montag um 12 Uhr zu einer Explosion kommen. Das Schreiben ist mit einem – vermutlich fiktiven – Namen unterzeichnet und endet mit den Worten: „Hamas ist groß, Hisbollah ist groß, Al Quaida ist groß“.

Die Polizei hat gleich nach den ersten Meldungen ihre Fachleute auf das Schreiben schauen lassen. Danach kam die Entwarnung: „Wir gehen davon aus, dass keine Gefahr besteht“, sagt der Polizeisprecher Stephan Widmann. Eine der ersten Schulen, die sich am Sonntag gemeldet hatten, war die Birkenrealschule in Heumaden. Dort erfuhren nach Informationen unserer Zeitung nicht nur Lehrer von dem Drohschreiben, es machte auch im weiteren Umfeld die Runde – und verursachte Sorgen bei den Eltern der Schülerinnen und Schüler.

Aus Sicht der Polizei war es gut, dass die Schreiben schon am Sonntag bekannt waren: „So konnten wir die Sache überprüfen, ohne eine Schule räumen zu müssen“, sagt der Polizeisprecher. Vor gut einem Jahr war ein ähnliches Schreiben an einem Freitagmorgen an fünf Schulen in Stuttgart und der Region eingegangen, die geräumt wurden. Die Polizei nehme solche Bedrohungen immer erst einmal ernst und überprüft, ob eine tatsächliche Gefahr besteht.

Das Schreiben nennt eine konkrete Drohung

Im vorliegenden Fall sprach gegen die Echtheit des Schreibens auch, dass es an alle Schulen gleichlautend gegangen war. Die Bedrohung war hingegen sehr konkret beschrieben: „Der Sprengsatz wurde während der Wartungsarbeiten in Eurem Gebäude deponiert“, hieß es darin. Das konnte nicht auf alle Schulen, die es erhalten hatten, gleichermaßen zutreffen. Es sei auch schon vorgekommen, das gleich- oder ähnlich lautende Schreiben im ganzen Bundesgebiet auftauchten, sagt der Polizeisprecher. Ob das mit der Mail vom Sonntag beziehungsweise Montag auch so war, ist noch nicht bekannt. Das war im Oktober 2023 der Fall, als Bombendrohungen auf Arabisch in Stuttgart bei mehreren Institutionen in der Stadt aufgetaucht waren.