Daniel Beskos vom Hamburger Mairisch-Verlag ist der Erfinder des Indiebookday. Foto: dpa/Axel Heimken

Der Indiebookday soll kleine Verlage und Buchhandlungen unterstützen – in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise mehr als je zuvor. Die Aktion fand am 21. März ausschließlich im Netz statt.

Hamburg - In Zeiten geschlossener Buchläden und abgesagter Buchmessen wegen des sich ausbreitenden Coronavirus haben viele kleine Verlage und Buchhändler Hoffnung auf den diesjährigen Indiebookday gesetzt. „Es gibt viele kreative Aktionen, um die Aufmerksamkeit nun online zu bekommen“, sagte Daniel Beskos vom Hamburger Mairisch-Verlag. Der Verlag hatte den Indiebookday 2013 ins Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit auf inhabergeführte Verlage und Buchhändler lenken zu können. Die Idee dahinter: Gewünschtes Buch eines kleinen Verlages beim Buchhändler um die Ecke kaufen, Foto vom Werk machen und mit dem Hashtag #indiebookday in den sozialen Netzwerken posten.

„Lest mehr Bücher“

Der Aktionstag ist seitdem eine Erfolgsgeschichte – im In- und im Ausland. Mehrere hundert Verlage und Buchhändler hatten sich zuletzt an der Aktion beteiligt, so Beskos. In diesem Jahr fand der Indiebookday wegen der Corona-Krise am 21. März ausschließlich im Netz statt.

In den sozialen Netzwerken posteten die Buchhandlungen, Verlage und Autorenihre Lieblingsbücheraußerhalb der Bestseller-Listen und stellten Lesetipps vor. „Lest mehr Bücher“, forderte die Autorin Alizee Korte auf Twitter. „Und kauft diese am besten direkt bei den Autorinnen und Autoren oder in fairen Online-Shops. Ihr unterstützt damit Menschen, deren Existenzgrundlage im Moment akut gefährdet ist.“ Viele Leser zeigten gekaufte Bücher vor geschlossenen Buchhandlungen oder in ihren Wohnungen, manchmal auch auf einem elektronischen Lesegerät.

Anrufen und bestellen

Beskos hoffte, dass der Indiebookday auch 2020 wieder viel Aufmerksamkeit für die Verlage und Buchhändler bringt. „Alle Verlage haben ja in den letzten Jahren einige Brocken zu schlucken gehabt. Dazu kam die allgemeine Entwicklung, dass die Leute ihre knappe Freizeit mit anderen Dingen als mit Lesen verbringen. Und nun macht Corona diese Situation doppelt schwer für alle.“

Die Idee des Indiebookday dürfe deshalb auch gern in den nächsten Wochen weiter genutzt werden. „Einfach die Buchhandlung Ihres Vertrauens anrufen – die machen momentan sehr gern Telefonberatung – und sich etwas empfehlen lassen und es dann einfach bestellen“, so Beskos. Viele Buchhändler würden mittlerweile in ihrem Stadtteil Lieferdienste anbieten.