Aus ganz Baden-Württemberg sowie Bayern wollen Metaller in Stuttgart ein Zeichen setzen. Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart

Der Stuttgarter Schlossplatz ist am Samstagmittag einer der großen Schauplätze beim bundesweiten Aktionstag der IG Metall. Nicht nur der politische Teil soll die Menschenmenge in den Bann ziehen – auch der musikalische Top-Act.

Wenn die IG Metall etwas Größeres auf die Beine stellt, dann macht sie keine halben Sachen. Dies gilt auch für ihren Aktionstag zum Erhalt guter Industriearbeitsplätze. Bundesweit sind an diesem Samstagmittag fünf Großkundgebungen geplant – eine von ihnen in Stuttgart. Hier wird es somit eine der größten Veranstaltungen geben; die Gewerkschaft erwartet weit mehr als 20 000 Metaller, die in der Mittagszeit die Innenstadt bevölkern. Bundesweit wird eine „hohe fünfstellige Zahl“ von Teilnehmern erwartet – genauer festlegen mag man sich vorsichtshalber nicht.

Aus Sicht der IG Metall ist es „fünf vor zwölf“

Auf dem Schlossplatz – konkret vor dem Neuen Schloss – bereits aufgebaut ist die große Bühne. Hier wird als Hauptredner der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Kerner, auftreten. Geplant ist ein vielfältiges Programm von etwa zwei Stunden inklusive Videoclips, Liveschalten und kreativen Aktionen. Als musikalischer Höhepunkt sind Max Herre und Joy Denalane zu sehen und zu hören.

Symbolisch ist der Beginn der Aktionen zu sehen: Um „fünf vor zwölf“, also 11.55 Uhr. „Zukunft statt Kahlschlag“, lautet die Devise. „Unser Aktionstag passt jetzt perfekt“, sagte die IG Metall-Vorsitzende Christiane Benner im Vorfeld mit Blick auf die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Damit wolle die Gewerkschaft die Frage in den Mittelpunkt stellen: „Wie sichern wir Arbeitsplätze und Wohlstand in Deutschland – und damit auch die Demokratie und den sozialen Zusammenhalt?“. Denn dies zähle jetzt. „Die Situation ist verdammt ernst.“

Etwa 300 Busse aus dem Südwesten und Bayern

Aus ganz Baden-Württemberg sowie Bayern werden die Metaller in etwa 300 gecharterten Bussen nach Stuttgart transportiert. Auch die Chemiegewerkschaft IG BCE wird sich beteiligen. Im zweiten Teil der Veranstaltung soll die Kundgebung in ein Familienfest übergehen – musikalisch gekrönt von Herre und Denalane.

Die Geschäftsführung und der Betriebsrat der Mobilitätssparte von Robert Bosch setzten sich im Vorfeld gemeinsam für einen attraktiven Standort ein. „Die Automobilindustrie ist ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft, die Zulieferindustrie trägt entscheidend zu ihrer führenden Position bei“, äußerte der Arbeitsdirektor Stefan Grosch. „Wir wollen, dass die Transformation gelingt – ökologisch, aber auch ökonomisch und sozial.“ Für den Erfolg brauche es die flankierende Unterstützung seitens der Politik „und das möglichst zeitnah“.

Ähnlich die Arbeitnehmerseite: „Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, die bisherige Stärke und Bedeutung der Automobil- und Zulieferindustrie zu erhalten und dadurch unsere Arbeitsplätze zu sichern“, mahnte Frank Sell, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats. Zentral hierfür sei ein investitions- und innovationsfreudiges Klima in Deutschland.