Künstler haben am Samstag in der Stuttgarter City für Unterhaltung gesorgt. Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Zur Premiere des neuen Veranstaltungskonzepts der City-Initiative sind am Samstag acht Straßenkünstler in der Innenstadt aufgetreten.

Anastasia hat es nicht leicht auf dem Schlossplatz. Bei Bernd Busch und seinem Glockenspiel bringt ihr das Duale Betriebswirtschaftsstudium noch weniger als nichts. Aber trotzdem hatten sie und die vielen Zuschauer viel Spaß bei Busch’s manchmal wirklich bösen Sprüchen zum La-Le-Lu-Mitmachspiel. Viele Shopping-Besucher auf der Stuttgarter Königstraße haben am Samstagnachmittag Street Art entdeckt - zumindest ein bisschen.

Die City-Initiative Stuttgart (CIS) hat sich von ihren langen Einkaufsnächten - bis auf „Stuttgart leuchtet” am 5. November - verabschiedet und versucht nun, mit Hilfe von Straßenkünstlern für Atmosphäre in der City zu sorgen. Acht Orte hatte sich die CIS dafür ausgesucht, vom Mailänder Platz beim Milaneo über die Königstraße und den Schlossplatz, den Sporerplatz und das Dorotheen Quartier bis hin zur Calwer und Tübinger Straße.

Musiker und Künstler über die ganze Stadt verteilt

Dabei war es aber auch durchaus möglich, bei einem zweistündigen Bummel durch die City praktisch nichts davon mitzubekommen. Im Dorotheen Quartier zum Beispiel waren längst nicht alle Laden-Betreiber über das Programm informiert. „Ist das nicht wegen dem schlechten Wetter abgesagt worden”, fragte beispielsweise eine Boutique-Mitarbeitern. „Aber wenn Sie den Magier finden, schicken Sie ihn bei uns vorbei!”

Ein paar Schritte weiter trotzte Eddy Danco am Sporerplatz bei der Markthalle dem kalten Wind. Unter einem schlichten Pavillon spielte er Klassiker wie „Heart of Gold” von Neil Young oder „You can go your own way” von Fleetwood Mac und brachte damit die eine oder andere Passantin fast zum Mittanzen. Beifall war ihm immer wieder sicher, auch die eine oder andere Münze in seinem Hut.

Fußball-Artisten vor dem Kunstmuseum

Wer auf der Königstraße im falschen Zeitfenster unterwegs war, bummelte immer knapp an den Showeinlagen etwa von den BMX-Flatlanders oder den FloorLegendz vorbei, die meistens zur vollen Stunde begannen und deren durchaus kraftraubende Artistik für manche viel zu schnell vorbei war.

Die Fußball-Artistik der FloorLegendz vor dem Kunstmuseum auf dem Schlossplatz zum Beispiel hätte dem VfB bei seinem verlorenen Spiel gegen Dortmund am Freitagabend zwar nicht viel genützt, aber wenigstens einen Showeffekt gehabt, der Nino Böhm vom Jahrmarkttheater Eliszi’s im Herzen der Stadt viel Applaus einbrachte - und einem Vater die Beschwerde seines sehr angetanen Sohnes, warum das nur so kurz war.