Porschevorstand Andreas Haffner begeistert 42 Schülerinnen und Schüler. Foto: Lg//Iannone

Leseohren aufgepasst: Grundschüler aus Neuwirtshaus sind im Museum von Porsche zu Gast gewesen. Porschevorstand Haffner hatte einen Riesenspaß.

Warum darf man bei Rot nicht über die Ampel? Genau, weil es gefährlich ist. Kleine Hände sind in die Höhe geschossen, kaum hat Andreas Haffner diese Frage gestellt. Der Porschevorstand für Personal- und Sozialwesen liest 42 Schülerinnen und Schülern der Grundschule Neuwirtshaus vor: Sie sind zum Abschluss des Stuttgarter Vorleseprojekts Leseohren zu Gast im Porschemuseum.

Zum Einstieg hat Haffner zwei Kinderbücher – passend zum Ambiente – mitgebracht: „Ein spannendes Autorennen“ und „Der freche Rennflitzer“. In letzterem erleben Tom und Jonas eine abenteuerliche Probefahrt im gelben Auto des erfinderischen Nachbarn; das Gefährt rollt nicht nur, es mutiert zum Boot und zum Hubschrauber – und offeriert gar Chipstüten, was im Auto von Papa und Mama kaum denkbar wäre. „Wegen der Brösel“, ist aus den Reihen der Kinder zu hören. Haffner lacht, auf eine Illustration zeigend. „Schaut mal, hier kommt der Propeller aus dem Dach.“

Die Kids sind begeistert: „Super hier“

Die Zweit- und Drittklässler sind ganz Aug’ und Ohr. Auch als sie in kleinere Gruppen aufgeteilt werden: Die eine Hälfte entdecken mit „Tom Targa“ und „Tina Turbo“, den Porsche-Maskottchen, das Museum, die andere liest mit acht Porschemitarbeitenden, feste und ehrenamtliche, weiter – bevor es einen Snack gibt. Keyan, Ervin und Burak wälzen etwa mit Lukas Wolf, der just ein Bogy-Praktikum absolviert hat, allerlei Bände. „Wir haben über Sicherheitsaspekte gesprochen, warum es wichtig ist, einen Gurt im Auto anzulegen“, sagt Wolf. „Echt spannend.“ Der Achtjährige nickt. „Super hier.“ Das finden auch Keyan und Burak.

Derweil bewundern die „Tom Targa“- und „Tina Turbo“-Gruppen einen Porsche 917 Coupé in Rosa, dessen stromlinienförmigen Leib lustige Begriffe zieren wie „Ohrlappen“, „Wamme“ oder „Schinken“: die legendäre „Pink Pig“-Lackierung des Designers Anatole Lapine! „Wie ein Schwein“, wird gekichert. Auch Maja lacht. Klasse sei dieser Ausflug der Leseohren, überhaupt das ganze Projekt. „Ich lese viel mehr, vor allem Pferdebücher, habe in der Schule laut vorgelesen“, erzählt die Drittklässlerin stolz. Ihre Lehrerin Heike Diehl bestätigt: „Da wir dank Lesepaten in kleinen Grüppchen arbeiteten, konnten die Kinder individuell betreut werden.“

Porsche unterstützt das Projekt seit 2018

Darum unterstütze auch Porsche die Leseohren, seit 2018 mit bisher 125 000 Euro. Immer wieder werde im Porschemuseum vorgelesen, so Haffner. Corona freilich hatte eine Zeit lang manches ausgebremst. „Vorlesen macht mir unglaublich viel Spaß. So kann man auch Kinder an das so wichtige Lesen heranführen, die zuhause vielleicht nicht die Chancen bekommen.“ Auch die Coronapandemie habe ihre Spuren hinterlassen, betont Bettina Kaiser, die den Verein Stuttgarter Leseohren e.V. leitet. „Es gibt viel nachzuholen, deswegen sind solche Ereignisse wie heute so wichtig.“ Das unterstreicht auch Nicole Scholl vom Vorstand der Bürgerstiftung Stuttgart.