Das Rondell in der Flandernstraße ist häufig dreckiger als auf diesem Foto. Foto: Ines Rudel

An diesem Samstag findet in Esslingen wieder die Mitmachaktion ESputzt statt. Städtische Straßenreiniger verraten, an welchen Orten das Müllsammeln besonders nötig ist.

Esslinger Bürgerinnen und Bürger setzen sich an diesem Samstag, 22. März, bei der Mitmachaktion ESputzt für eine saubere Stadt ein. An manchen Orten lohnt sich das Aufräumen dabei ganz besonders. Mitarbeiter der Esslinger Straßenreinigung wissen aus Erfahrung, wo in der Regel viel Müll herumliegt.

Insgesamt sei Esslingen meist in einem relativ sauberen Zustand, sagt Patrick Nething, der Leiter der Straßenreinigung beim städtischen Tiefbauamt. Sein Vorarbeiter Alexander Hehl fügt hinzu: „Es gibt Gemeinden in der Umgebung, die deutlich schlimmer aussehen.“ In Esslingen leeren die 24 Mitarbeitenden der Straßenreinigung regelmäßig die Mülleimer, lesen Zigarettenstummel vom Boden auf und sammeln Hundekotbeutel ein.

Viel Müll in den Außenbezirken von Esslingen

Doch Nethings Abteilung kann nicht jeden Tag das gesamte Stadtgebiet abdecken. Das gilt vor allem für die Außenbezirke. Hehl nennt den Roten Platz in der Pliensauvorstadt als einen der Orte, an denen sich oft Kleinmüll wie Kronkorken, Taschentücher oder Zigarettenschachteln anstaue. „Da ist viel los, es gibt viele Sitzmöglichkeiten“, sagt Hehl. Nething ergänzt mit Blick auf die Außenbezirke im Allgemeinen: „Da fällt es nicht so schnell auf, wenn man da irgendwo Müll abstellt.“

Der Mettinger Bahnhof ist ein weiterer Ort, der den Straßenreinigern sofort als Hotspot einfällt. Dagegen sei der Esslinger Bahnhof inklusive Busbahnhof normalerweise nicht auffallend vermüllt. Das habe vor allem damit zu tun, dass die Straßenreinigung dort täglich sauber mache. Nething sagt: „Das ist für uns ein wichtiger Punkt, auch aus touristischen Gründen.“ Zudem sei die Mülleimerdichte um den Bahnhof überdurchschnittlich hoch.

Andernorts gibt es allerdings weitere Ausreißer im negativen Sinne. Hehl erwähnt beispielsweise die Flandernstraße. Das Rondell in der Nähe der Hochschule sei ein notorischer Problemfall. „Da werden ganze Haushalte abgestellt“, erzählt der 43-Jährige. Ähnliches gelte für den Bereich hinter dem Drogeriemarkt Müller in der Sirnauer Straße, fügt Nething hinzu.

Abfallberg in der Esslinger Innenstadt

Außerdem kommt es immer wieder an wechselnden Orten zu außergewöhnlichen Ansammlungen. Ein extremer Fall ereignete sich im Dezember in der Fischergasse. Dort habe man an einer Stelle zwischen 15 und 20 Kubikmeter Müll vorgefunden, erinnert sich Hehl. Auf dem Haufen hätten sich alle möglichen Arten von Abfall befunden, von Sperrmüll bis Hausmüll.

Zur Einschätzung: Ein Kubikmeter Sperrmüll wiegt im Durchschnitt 0,35 Tonnen. Der Abfallberg in der Fischergasse dürfte also in etwa so viel Gewicht auf die Waage gebracht haben wie ein ausgewachsener Elefant.

Große Mengen Müll nach Weihnachtsmarkt und Silvester

Nach Veranstaltungen und Festen in der Stadt hat die Straßenreinigung ebenfalls viel zu tun. Hehl zählt neben Silvester das EStival, das Schwörfest sowie den Weihnachtsmarkt auf. Und den heiligen Vormittag. „Das ist für uns ein ganz großes Thema, das artet immer mehr aus“, sagt er über das Frühschoppen am 24. Dezember. Im vergangene Jahr habe man an diesem Tag in der Innenstadt rund vier Kubikmeter eingesammelt, darunter zahlreiche Glasscherben.

Großeinsatz für die Straßenreinigung: Das Aufräumen nach Silvester, wie hier im Stadtteil Zell. Foto: Roberto Bulgrin

Hehl sagt über die „extremen Müllmengen“ nach den Festen: „Die sieht natürlich keiner, weil wir sie morgens aufräumen, bevor die meisten Leute wieder unterwegs sind.“ Er und Nething hoffen, dass die Aktion ESputzt auch in diesem Jahr wieder Menschen für das Thema Abfall sensibilisiert.

ESputzt im Überblick:

  • Sammlung durch Schulklassen und Kindergärten: Freitag, 21. März
  • Sammlung durch Vereine, Verbände und Einzelpersonen: Samstag, 22. März, ab 9 Uhr
  • Anmeldung und Treffpunkte auf der Webseite der Stadt