Der Waffenhersteller Rheinmetall steigt in den deutschen Leitindex Dax auf. Foto: dpa/David Young

Unsere Börsenexperten blicken auf die kommende Woche. Neben der Berichtssaison beschäftigen die Märkte auch die Auftragseingänge und die Arbeitsmarktzahlen in den USA.

Angesichts der Inflations- und Zinssorgen zeigten sich die Aktienmärkte vergangene Woche überraschend stabil, der deutsche Leitindex Dax schaffte sogar ein Wochenplus von 2,4 Prozent. Das hängt mit dem günstigen konjunkturellen Umfeld zusammen.

Bisher zeigten sich die USA und der Euroraum vor dem Hintergrund des Zins- und Inflationsschocks erstaunlich widerstandsfähig. „Das ist auch der Kern des Zwiespalts zwischen Aktien und Renten. Je besser die Konjunkturdaten ausfallen, umso größer das Risiko eines fortgesetzten Inflationsdrucks und umso stärker muss weiter an der Zinsschraube gedreht werden“, schreibt die Helaba. Durch die vielen Arbeitskämpfe hierzulande und im Euroraum verschärfe sich das inflationäre Umfeld.

Relevante Konjunkturdaten gibt es auch diese Woche. So könnten schwache Auftragseingänge aus den USA und Deutschland belegen, dass die Industrie mit den hohen Energie- und Rohstoffpreisen zu kämpfen hat. Nach wie vor aber dürfte der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus stehen, Daten dazu kommen am Freitag. Mit einer Entwarnung ist laut Experten nicht zu rechnen.

Wechsel im Dax und M-Dax wirft Schatten voraus

Zurück nach Deutschland. Hier hat die Deutsche Börse am vergangenen Freitag entschieden, den Rüstungskonzern Rheinmetall in die erste Börsenliga aufzunehmen. Damit erreicht die viel zitierte Zeitenwende auch den Dax. Rheinmetall wird dort ab 20. März den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) ersetzen, der in den Index der mittelgroßen Werte M-Dax absteigt. Der Kurs der Rheinmetall-Aktie hat sich seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs vor einem Jahr fast verdoppelt.

Varta fliegt aus dem Tec-Dax

Firmen der Rüstungsindustrie streben auch in den M-Dax. Der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt ersetzt den Biokraftstoff-Hersteller Verbio und Technologiekonzern Jenoptik die Software AG. Verbio und Software AG steigen in den S-Dax ab. Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische kehrt in den S-Dax zurück und ersetzt die Südzucker-Tochter Crop Energies. Zudem fliegt der Batteriehersteller Varta aus dem Tec-Dax. Die Änderungen gelten ab 20. März, werfen aber bereits Schatten voraus.

Außerdem geht die Berichtssaison weiter. Allein neun Unternehmen aus dem Dax legen Zahlen vor, nämlich Henkel und Zalando (Dienstag), Adidas, Conti, Symrise und Brenntag (Mittwoch), die Deutsche Post und Hannover Re (Donnerstag) und Daimler Truck (Freitag). M-Dax-Mitglied Hugo Boss legt am Donnerstag seine Bilanz vor.