Die Agentur für Arbeit Waiblingen hat ihren Bericht für Januar vorgelegt. Foto: imago images/ / Freitag

Die Arbeitslosigkeit im Rems-Murr-Kreis steigt im Januar auf 4,6 Prozent. Experten erklären die saisonalen und wirtschaftlichen Gründe.

Im Januar stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen im Rems-Murr-Kreis um 753 auf insgesamt 11 317. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Christine Käferle, die Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, erläutert, dass ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu Jahresbeginn nicht ungewöhnlich sei: „Diese Entwicklung ist saisonal bedingt. In vielen Außenberufen führt das winterliche Wetter zu vorübergehenden Arbeitsausfällen. Zudem wirken sich das Auslaufen befristeter Verträge und der übliche Kündigungstermin zum Jahresende negativ auf die Arbeitslosenzahlen aus.“

Mehr Arbeitslose, weniger Neueinstellungen

Im Bezirk der Waiblinger Agentur für Arbeit meldeten sich im Januar 1246 Personen aufgrund der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos, 402 mehr als im Vormonat. Im gleichen Zeitraum fanden 582 Personen eine neue Beschäftigung, nur 20 mehr als im Dezember. Käferle weist darauf hin, dass Unternehmen zu Jahresbeginn meist weniger einstellen. Zudem mache sich eine schwächelnde Konjunktur bemerkbar. „Ein Vergleich zum Vorjahr verdeutlicht dies: Im Januar letzten Jahres waren 1428 Personen weniger arbeitslos gemeldet, die Quote lag bei 4,1 Prozent“, erklärt Käferle.

Auch landesweit stieg die Arbeitslosigkeit. Die Quote erhöhte sich im Januar ebenfalls um 0,3 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie in Baden-Württemberg bei 4,2 Prozent.

Ein Großteil derjenigen, die sich nach dem Ende ihres Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos melden, hat Anspruch auf Arbeitslosengeld. Daher nahm die Zahl der bei der Agentur für Arbeit Waiblingen gemeldeten Arbeitslosen im vergangenen Monat mit 481 Personen stärker zu als die beim Jobcenter. Die Zahl derjenigen arbeitslosen Personen, die Bürgergeld vom Jobcenter erhalten, stieg im Januar um 272 auf 6292. Insgesamt werden derzeit 55,6 Prozent aller Arbeitslosen im Bezirk vom Jobcenter betreut.

Fachkräftemangel ein zentrales Thema

Im ersten Monat des Jahres meldeten Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service kreisweit 307 freie Arbeitsstellen, das sind 71 weniger als im Dezember. „Der Fachkräftemangel bleibt ein zentrales Thema. Für ungelernte Arbeitsuchende gibt es indes immer weniger Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt“, betont Käferle. „Qualifizierung wird auch 2025 ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Strategie bleiben.“ Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels könne für die Transformation in Unternehmen auch innerbetriebliche Weiterbildung eine zentrale Rolle spielen, um den Bedarf zu decken, anstatt Personal mit veralteten Qualifikationen zu ersetzen, heißt es in einer Mitteilung. „Diesen Aspekt greifen wir in unserer Beratung der Unternehmen verstärkt auf“, teilt Käferle mit.

Info Aktuell sind auf der Internetseite www.arbeitsagentur.de/jobsuche 2398 offene Arbeitsstellen im Rems-Murr-Kreis verfügbar.