Seit Anfang Mai wurden Affenpocken in mehreren europäischen und nordamerikanischen Ländern nachgewiesen. (Archivbild) Foto: dpa/Cynthia S. Goldsmith

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer raschen Ausbreitung der Affenpocken in Europa. In Deutschland war am Freitag erstmals eine Infektion nachgewiesen worden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer raschen Ausbreitung der Affenpocken in Europa in den kommenden Monaten gewarnt. „Ich mache mir Sorgen, dass sich die Übertragung beschleunigen könnte“, sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge am Freitag unter Verweis auf Veranstaltungen, Festivals und Partys, die häufig im Sommer stattfinden. Die Ausbreitung der seltenen Krankheit verläuft Kluge zufolge „atypisch“. 

„Alle bis auf einen der jüngsten Fälle haben keine relevante Reisegeschichte in Gebiete, in denen Affenpocken endemisch sind“, führte Kluge aus.

Fälle in einigen europäischen Ländern

Die vor allem in Zentral- und Westafrika verbreitete Krankheit wurde seit Anfang Mai in mehreren europäischen und nordamerikanischen Ländern nachgewiesen. Nach ersten Fällen in Großbritannien gab es auch Meldungen aus Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Schweden und den USA. Nach Angaben der WHO infizierten sich bisher vor allem schwule oder bisexuelle Männer. 

Am Freitag war auch in Deutschland erstmals eine Infektion mit Affenpocken nachgewiesen worden. Dabei handelte es sich nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums um einen 26-jährigen Brasilianer, der von Portugal über Spanien nach Deutschland einreiste und sich seit etwa einer Woche in München aufhält. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Ausbruch eingegrenzt werden kann.