Eine Aschewolke ist während eines Ausbruchs des Ätna, dem größtem aktiven Vulkan in Europa, zu sehen. Foto: AP/dpa/Salvatore Allegra

Nach einem erneuten Ausbruch des Vulkans Ätna auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien am Sonntag ist der nahe gelegene Flughafen von Catania geschlossen worden.

Der Vulkan Ätna auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien scheint wieder aufgewacht zu sein. Der Flugbetrieb am Flughafen von Catania wurde eingestellt, weil die Start- und Landebahn von Ascheregen verschmutzt war, heißt es in einer Mitteilung des Flughafens am Fuße des Ätnas.

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„Wegen der eruptiven Aktivität des Ätna und großer Mengen von Vulkanasche auf dem Flughafengelände ist der Flugbetrieb ausgesetzt“, teilt der Flughafen mit. Dies gelte so lange, „bis die Sicherheitsbedingungen wiederhergestellt sind“.

Auf Bildern und Videos war zudem zu sehen, wie Autos und Straßen in dem Gebiet rund um die Städte Catania und Adrano von dem Ascheregen betroffen waren. Anwohner berichteten auf der Plattform Telegram von örtlich herabregnender Asche und Staub.

Seit wann ist der Ätna wieder aktiv?

Am Vulkan sei am frühen Morgen eine erhöhte Aktivität gemessen worden, teilt das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie mit. Der Zivilschutz rief sicherheitshalber die Alarmstufe orange aus. Meldungen über Schäden oder Verletzte gab es zunächst nicht.

In der Region sei ein lautes Grollen zu hören gewesen, berichtete die Tageszeitung „Repubblica“. Jedoch machten es schwere Wolken rund um den Vulkangipfel unmöglich, den Ausbruch zu sehen, erklärte das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie.

Der rund 3300 Meter hohe Ätna ist der höchste aktive VulkanEuropas. Seit rund 500 000 Jahren bricht er regelmäßig aus.

Im vergangenen Jahr wurden am internationalen Flughafen von Catania rund zehn Millionen Passagiere abgefertigt. Er bedient den östlichen Teil Siziliens, eines der beliebtesten Reiseziele Italiens.

Wo kann man die Eruption im Livestream sehen?

Wer die aktuelle Eruption quasi hautnah – und ohne Gefahr für Leib und Leben – erleben, kann diese auf folgenden Webseiten im Livestream mitverfolgen:

1. YouTube/Volcanoes Live, Worldwide

2. YouTube/Nunziata di Mascali live webcam

3. YouTube/Etna Live Webcam

4. Meteopool

5. Webcam Galore

6. GuidEtna.it

7. SüdSehnSucht

8. Vulkane Net

9. Skyline Webcams

Sehen Sie auf unserer Karte, wo sich die aktivsten Vulkane der Erde befinden:

Weltweit gibt es zwischen 1500 bis 1900 aktive Vulkane. Pro Jahr werden etwa 50 tätig. In unserer interaktiven Weltkarte stellen wir die aktivsten Vulkane unseres Planeten vor.

Info: Die Welt der Vulkane

Kontinentalplatten
Die Kontinentalplatten bestehen aus der Erdkruste mitsamt Teilen des oberen Erdmantels. Diese feste Gesteinshülle (Geologen nennen sie Lithosphäre) unter Mitteleuropa ist durchschnittlich 100 Kilometer dick und somit im Vergleich zum Gesamtdurchmesser der Erde (12 742 Kilometer) hauchdünn.

Erdmantel
Es gibt sieben großen Kontinentalplatten. Sie können sich auf dem darunterliegenden, plastisch verformbaren Erdmantelbereich verschieben. Erdbeben entstehen an Zonen, wo sie zusammenstoßen und eine Kontinentalplatte unter die andere sinkt, aber auch innerhalb der Platten.

Schwäbische Alb
Als die Vulkane der Schwäbischen Alb ausbrachen, gab es noch keine Menschen. Die Auswirkung der nur kurz andauernden Maar-Eruptionen beschränkte sich auf ein kleines Gebiet von nur wenigen Kilometern im Umkreis der Vulkane. Die Kraterseen der Maare ermöglichten hingegen viele tausend Jahre lang eine artenreiche Lebewelt in ihrem Umland. So waren die Eruptionen eindeutig mehr ein Gewinn als eine Katastrophe für Fauna und Flora.

Pompeji und der Vesuv
Anders mag das – zumindest aus einer kurzfristigen Perspektive betrachtet – in Bezug auf die Auswirkungen großer Eruptionen aussehen. Der Ausbruch des Vesuv bei Neapel im Jahre 79 n. Chr. ist wohl das bekannteste Beispiel einer solchen plinianischen Eruption. Damals wurden die Städte Pompeji, Herculaneum, Stabiae und Oplontis unter einer bis zu 25 Meter mächtigen Decke aus Asche und Bimsstein verschüttet, Tausende starben.

Plinianische Eruptionen
Dies sind gewaltige explosive Vulkanausbrüche, die mit enormen Aschenfällen verbunden sind. Ihren Namen verdanken sie dem Augenzeugen und Chronisten Plinius dem Jüngeren, der den Ausbruch des Vesuvs und den Untergang Pompejis in zwei Briefen an den römischen Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus beschrieb. Sein Onkel, der Naturforscher Plinius der Ältere, fand bei diesem Ausbruch den Tod.