Die Grabkapelle wird offenbar zunehmend als Feierlocation genutzt. Es wird über rücksichtlose Besucher geklagt. Außerdem hat das Sicherheitspersonal mit Beschimpfungen zu kämpfen. Jetzt reagiert der Verwalter des Denkmals.
Die Grabkapelle auf dem Württemberg ist einer der Besuchermagnete in der Landeshauptstadt. In den vergangenen Monaten lockte das Monument, das einen herrlichen Blick über das Neckartal bietet, aber offenbar das falsche Publikum an. Wie die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) mitteilt, wachsen Ärger und das Unverständnis beim Betreuerteam der Grabkapelle. Grund seien Personen und Gruppen, die sich während und auch nach den regulären Öffnungszeiten anderen gegenüber rücksichtslos verhalten. Die historische Anlage werde immer mehr zur Feierlocation, es fänden Trinkgelage statt.
Massive Verschmutzung durch alkoholisierte Gruppen
Die Folge: Müll- und Flaschenberge, laute Musik, Vandalismus sowie stark alkoholisierte Personen am Denkmal ewiger Liebe. „Wir haben momentan mit einer massiven Verschmutzung durch alkoholisierte Gruppen zu kämpfen“, sagt SSG-Geschäftsführer Manuel Liehr. „Wir wünschen uns einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander und mit unseren historischen Monumenten. Die wertvollen kulturellen Schätze des Landes zu bewahren und für alle zu öffnen, sind zwei unserer wichtigsten Aufgaben. Das ist jedoch nur möglich, wenn sich alle an die vor Ort geltenden Regeln halten.“
Auch Stephan Hurst, der Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg und damit auch zuständig für die Grabkapelle auf dem Württemberg, zeigt sich besorgt: „Unser gewissenhaftes Sicherheitspersonal wurde bereits mehrfach beschimpft und bedrängt, sodass Platzverweise ausgesprochen werden mussten.“ Um den Schutz der Grabkapelle, des Sicherheitspersonals und der Gäste weiterhin gewährleisten zu können, reagieren die Staatlichen Schlösser und Gärten ab sofort mit einem verstärkten Sicherheitsaufgebot auf dem Gelände.
Schlossverwaltung setzt auf Verständnis
„Wir setzen auf das Verständnis unserer Gäste, an der Grabkapelle sollen sich alle wohlfühlen“, sagt Hurst. Dabei habe niemand etwas gegen ein vor Ort konsumiertes Glas Wein oder Sekt. „Wenn aber Alkoholika in großen Mengen zum Monument transportiert werden, kann diese Entwicklung nicht im Sinne der Schlossverwaltung Ludwigsburg und der übrigen Besucherinnen und Besucher sein.“ Damit die Gäste ihre Flaschen und andere Hinterlassenschaften entsorgen können, stehen am Eingangstor Müllcontainer bereit. „Wer seinen Müll auch wieder einsammelt, leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Sauberkeit der Anlage“, sagt der Leiter der Schlossverwaltung.