Zum Jahreswechsel hat der VVS den Busverkehr zwischen Kirchheim und der Alb im Landkreis Esslingen ausgeweitet. Das betrifft die Nachtstunden, aber auch Ausflügler profitieren von neuen Angeboten.
Gerade in den Orten fernab der größeren Städte ist es in den Abendstunden und nachts schwierig, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause zu kommen. In mehreren Orten zwischen Kirchheim und Alb im Kreis Esslingen hat sich das zum Jahreswechsel geändert. Nun gibt es dort den sogenannten On-Demand-Verkehr VVS-Rider: Kleinbusse, die Fahrgäste auf Abruf an zentralen Stellen einsammeln und absetzen. Darüber hinaus fahren die Busse der Linien 173 und 177 jetzt am Wochenende auch nachts und bieten von Kirchheim aus einen Anschluss von der S-Bahn nach Jesingen, Holzmaden, Weilheim, Bissingen, Nabern, Dettingen, Owen und Oberlenningen.
Wie der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) in einer Pressemitteilung zum Start angibt, fährt der VVS-Rider nun täglich im Zeitraum von 20.30 bis 2.30 Uhr nach Weilheim, Bissingen, Holzmaden, Lenningen, Neidlingen, Erkenbrechtsweiler und Beuren. In den Nächten auf Samstage sowie Sonn- und Feiertage sogar bis 6 Uhr. Fahrgäste bestellen den Kleinbus über eine Smartphone-App oder Telefon. Eine Buchung ist nur möglich, wenn es zur gewünschten Zeit keine Linienbusverbindung gibt. Es gelten die üblichen VVS-Ticketpreise.
„Der VVS-Rider ist eine tolle Ergänzung zum bestehenden Linienverkehr, für den der Landkreis verantwortlich ist“, sagte Landrat Marcel Musolf bei einem Pressetermin. „On-Demand-Verkehre leisten dort einen wichtigen Beitrag für mehr Mobilität, wo klassischer ÖPNV an seine Grenzen stößt.“ Holzmadens Bürgermeister Florian Schepp äußerte die Hoffnung, dass die Kleinbusse den ÖPNV gerade für junge Menschen attraktiver machen. Ein solches On-Demand-Angebot gibt es bereits seit 2022 in Wernau und seit 2023 in Leinfelden-Echterdingen.
Mit dem Bus zum Urweltmuseum Hauff und zur Panoramatherme
Doch nicht nur für Nachtschwärmer, auch für Freizeitnutzer stehen ab 2025 Veränderungen im Busverkehr am Albtrauf an. An Sonn- und Feiertagen gibt es auf der Linie 177 mehr Busse aus Richtung Neidlingen und Kirchheim zur Panoramatherme Beuren.
Zudem können Ausflügler, die zum Urweltmuseum Hauff in Holzmaden wollen, dieses ohne längeren Fußmarsch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen: Die neue Linie 171 fährt von Kirchheim zu der privaten Fossilienausstellung. Die Busse schließen außerdem erstmals das Gewerbegebiet Holzmaden an, in dem 400 Menschen arbeiten. Und sie erhöhen die Taktung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kirchheimer Gewerbegebiet Bohnau.
Anlass der Änderungen, die noch weitere Linien betreffen, ist die Neuvergabe des Linienbündels 8 durch den Kreis Esslingen. Die Laufzeit des Vertrages mit dem bisherigen Verkehrsdienstleister Württembergische Bus-Gesellschaft hat am 31. Dezember 2024 geendet. Neuer Betreiber ist die Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR), die sich im Ausschreibungsverfahren durchgesetzt und einen Vertrag über zehn Jahre hat. Der VVS-Rider am Albtrauf wird in den ersten fünf Jahren des Betriebs vom Land mit 1,45 Millionen Euro gefördert. Schlienz-Tours aus Kernen fährt die Kleinbusse als Subunternehmer für OVR.