Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen und der verschärften Regelungen sind zuletzt viele Weihnachts- und Adventsmärkte im Südwesten abgesagt worden. Andere dagegen sollen stattfinden – mit verschärften Regelungen. Ein Überblick.
Stuttgart - Die Zahl der Corona-Infektionen im Land steigt, die Situation auf den Intensivstationen ist angespannt und die Landesregierung plant neue, strengere Maßnahmen. Viele Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg haben deshalb inzwischen ihre Weihnachts- und Adventsmärkte abgesagt. Anderswo sollen sie weiterhin stattfinden – oder sind bereits eröffnet. Laut der aktuell noch geltenden Coronaverordnung des Landes Baden-Württemberg gilt in der Alarmstufe für Weihnachtsmärkte bereits teilweise die 2-G-Regel: An Ständen, an denen Speisen und Getränke verkauft werden, müssen Besucherinnen und Besucher einen Impf- oder Genesenennachweis vorzeigen.
Schon jetzt gilt in bestimmten Bereichen die 2-G-Regel
Wo nur Waren verkauft werden, gibt es dagegen bislang keine Beschränkung. Ausnahmen gelten für Zutrittsbeschränkungen wie in anderen Bereichen auch zum Beispiel für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren, für Schwangere und etwa all jene, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.
Nun soll ab diesem Mittwoch aber eine neue Coronaverordnung mit einer zusätzlichen Alarmstufe in Kraft treten – mit verschärften Regelungen wohl auch für Weihnachtsmärkte. Nach bisherigen Informationen soll für viele Bereiche dann eine 2-G-plus-Regelung gelten: Auch Geimpfte und Genesene müssen dann zusätzlich einen negativen Coronatest vorweisen. Dies wird wohl künftig auch für Weihnachtsmärkte gelten.
In Heidelberg, Mannheim und Freiburg sind die Märkte eröffnet
In einigen großen Städten in Baden-Württemberg laufen die Weihnachtsmärkte bereits. In Heidelberg etwa ist der Markt am vergangenen Donnerstag eröffnet worden. Vier Bereiche sind eingezäunt, dort gilt die 2-G-Regel. Auch der MannheimerWeihnachtsmarkt am Wasserturm wurde bereits eröffnet. Er ist eingezäunt, an den Eingängen werden 2-G-Nachweise geprüft und Besucherinnen und Besucher registriert. Zudem gilt Maskenpflicht – außer beim Essen und Trinken.
Der Weihnachtsmarkt in Freiburg wurde ebenfalls bereits am vergangenen Donnerstag eröffnet, auch hier gilt die 2-G-Regel. Am Montag wurde der Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz in Ulm eröffnet, zugelassen sind ebenfalls nur Geimpfte und Genesene sowie all jene, für die aktuell noch Ausnahmen gelten. Der Mund-Nasen-Schutz darf auch auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt nur zum Essen und Trinken abgenommen werden.
Viele Weihnachtsmärkte rund um den Bodensee finden statt
Auch rund um den Bodensee finden einige Weihnachts- und Adventsmärkte statt. In Konstanz etwa wurde der Adventsmarkt im Stadtgarten direkt am See bereits eröffnet, der Zutritt gilt für Geimpfte und Genesene (2-G) und wird an den Zugängen kontrolliert. In Friedrichshafen soll die Bodensee-Weihnacht in der Innenstadt am 26. November eröffnet werden. Stand jetzt plant die Stadt dort 2-G-Regeln mit Bändchen für jene, die auf dem Markt verweilen und essen und trinken wollen. Durch Testzentren in der Nähe wäre für den Weihnachtsmarkt laut der Stadt auch eine 2-G-plus-Regelung möglich.
Auch die Stadt Singen plant weiterhin mit ihrem Weihnachtsmarkt, der dort – mit einem 2-G-Konzept – an diesem Freitag eröffnet werden soll. Einen kleinen Markt mit strengen Regelungen am ersten Adventswochenende plant auch Engen.
Reutlingen, Baden-Baden oder Calw planen die Eröffnung
Am Montag ist der Christkindlesmarkt in Karlsruhe gestartet – mit Maskenpflicht und Zugangskontrollen und Beschränkungen für jene Bereiche, in denen Essen und Getränke verkauft werden. Auch in Pforzheim und in Offenburg sind die Weihnachtsmärkte mit Zutritt für Geimpfte und Genesene am Montag eröffnet worden. Am 25. November soll der Christkindelsmarkt in Baden-Baden seine Tore öffnen – mit 2-G-Regel auf dem gesamten Gelände.
In Reutlingen soll es ebenfalls mit einem solchen Konzept an diesem Mittwoch losgehen, in Schwäbisch Hall und in Calw an diesem Donnerstag. Ein reduzierter Adventsmarkt in Lörrach soll Stand heute ebenfalls stattfinden – ohne Gastrostände. Auch Balingen hält noch am Konzept für seinen Markt am ersten Adventswochenende fest, dort wird für Essens- und Getränkestände ebenfalls ein 2-G-Nachweis verlangt werden. Auch in Bad Mergentheim und Wertheim im Norden des Landes sind Märkte zumindest in kleinem Rahmen weiterhin geplant.
Weihnachtsmärkte in Stuttgart und Esslingen sind abgesagt
In vielen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg allerdings wurden die Weihnachts- und Adventsmärkte inzwischen abgesagt. In der Region Stuttgart wurden einige geplante Märkte noch am Montag abgesagt. So wird es in Stuttgart in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt geben, auch der Barock-Weihnachtsmarkt in Ludwigsburg , der Mittelalter- und Weihnachtsmarkt in Esslingen sowie die Märkte in Böblingen, Schorndorf , Mühlacker und in Heilbronn wurden am Montag abgesagt. Göppingen und Leonberg hatten ihre geplanten Veranstaltungen schon vergangene Woche gecancelt.
Auch die Städte Aalen und Ravensburg teilten am Montag ihre Entscheidung mit, die geplanten Märkte wegen der Coronasituation nicht zu eröffnen. Schon in den Tagen zuvor hatten mehrere Städte und Gemeinden bekannt gegeben, dass dort in diesem Jahr keine Weihnachtsmärkte stattfinden würden – zum Beispiel Isny im Allgäu, Villingen-Schwenningen und Rottweil.
Tübinger Schokoladenmarkt „Chocolart“ findet nicht statt
Die geplanten Märkte in Nagold, in Bad Wildbad, Freudenstadt, Horb am Neckar sowie in Biberach und Bad Wimpfen im Kreis Heilbronn und die Märkte in Überlingen, Meersburg, Radolfzell und auf der Insel Reichenau sind inzwischen ebenfalls abgesagt.
Nicht stattfinden wird nun auch der beliebte Schokoladenmarkt Chocolart in Tübingen, die Stadt hat ihn wegen der aktuellen Entwicklungen in der Pandemie am Montag abgesagt. Unklar ist noch, ob dort der Weihnachtsmarkt vom 10. bis zum 12. Dezember stattfinden wird – ohne Essens- und Getränkestände und kleiner als sonst.