Großes und kleines Theater auf dem Wasen – und jeder malt sich sein Stuttgart, wie er es sieht. Foto: Lichtgut/Julian Rettig - Lichtgut/Julian Rettig

Auf der Hauptbühne bringen Samy Deluxe, Antiheld und andere den Kessel ins Schwitzen. Das Gleiche schaffen junge regionale Gruppen.

StuttgartFestivalstimmung mit Hipster-Flair auf dem Cannstatter Wasen: Sonnenhüte, lässige Kleidung, Jutetaschen und gute Laune. Das gefällt sichtlich auch den fünf Jungs von Antiheld, die den Samstagmittag beim Kessel-Festival mit ihrem sogenannten Straßenköterpop eröffnen. Nach zwei Deutschland-Tourneen und einigem Rummel sind die Stuttgarter ihrer Schwabenmetropole treu geblieben; ja, man kann sagen, die Herzen fliegen ihnen zu, wenn sie „Wenn die Welt brennt“ performen. Am Nachmittag greift auf dem gut gefüllten Festplatz die Grazer Mundartband Granada zu Akkordeon und Gitarre, bringt Polkabeats und Austropop, und spätestens bei den schmusigen Reggaerhythmen von „Eh Ok“ wiegen sich die Festivalbesucher im Takt und gehen mit, wenn es am Ende des Refrains heißt „und die Sonne scheint für uns heute nur allein“. Sänger Thomas Petritsch freut sich, wieder einmal in der Stadt zu sein, und erinnert sich noch gut an seinen Auftritt im Keller Klub 2017.

Nur eine Stunde später spielen dann die Briten der Indie-Rock-Band Maximo Park neben neuen Titeln auch ihre alten Hits „Books from Boxes“ oder „Apply some Pressure“, die mehr als zehn Jahre alt sind, wie Leadsänger Paul Smith anmerkt, dennoch immer noch schön anzuhören sind. Am frühen Abend mischen die Rapper von Left Boy auf einer silbern eingehüllten Bühne, in der Mitte ein sehr großes DJ-Pult, durchdringende Elektrosounds mit Pop und Hip-Hop, alte Songs mit neuen, „Sweet Dreams“ mit „Call me Maybe“, und transportieren dabei jede Menge Spaß. Highlight des Abends ist Samy Deluxe, der mit seinem Unplugged-Programm, starker Band und Überraschungsgast Afrob aufwartet. Samsemilia rappt seine besten Stücke aus den letzten 20 Jahren, und beim Refrain gilt: mitsingen. Neben all den Headlinern auch viele andere Bands auf den kleineren Nebenbühnen zu finden, etwa die Newcomerband Cube Six aus Herrenberg oder DJ Hänsn aus Stuttgart.

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