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Alessias und Joeys Weg ins Berufsleben war steinig. Jetzt haben die beiden ihren Traumberuf gefunden. Im Beruflichen Ausbildungszentrum Esslingen bekamen sie Unterstützung.

EsslingenAlessias und Joeys Weg ins Berufsleben war steinig. Jetzt haben die beiden jungen Erwachsenen ihren Traumberuf gefunden. Im Beruflichen Ausbildungszentrum Esslingen (BAZ) bekamen sie die passgenaue Unterstützung, um dieses Ziel zu erreichen. In Kontakt mit dem BAZ kamen sie, als sie während ihrer Zeit auf der Förderschule dort immer wieder Praktika machten. Am Ende der Schulzeit entschieden sie sich dann dafür, ihre Ausbildung im BAZ zu beginnen.

„Ich wusste schon früh, dass ich etwas mit Holz machen will“, erzählt Joey, der in Filderstadt lebt. Der heute 20-Jährige absolvierte wie die 18-jährige Alessia ein Jahr der Berufsvorbereitung, in dem die Schülerinnen und Schüler in die verschiedenen Bereiche – Handwerk, Dienstleistung und Metallverarbeitung – hineinschnuppern können, um sich dann für eine Ausbildung zu entscheiden.

Auch Alessia aus Leinfelden-Echterdingen ging zunächst in die Holzwerkstatt, merkte aber dann, „dass mir einiges doch nicht so lag“. Deshalb wechselte sie in den Dienstleistungsbereich, um eine Ausbildung im Verkauf zu machen: „Das hatte ich schon früher im Kopf.“

In Mathematik hakte es

Zwei Jahre dauert die Ausbildung zum Fachpraktiker. „Dies ist eine von der Agentur für Arbeit geförderte Ausbildung, in der die Theorie reduziert ist“, erklärt Sabine Rücker. Die Sozialarbeiterin ist zuständig für die Fachpraktiker-Ausbildung in der Hauswirtschaft. „Mir liegt mehr das Praktische, die Wirtschaftskunde machte mir zu schaffen“, gesteht Joey. Alessia erzählt, dass sie mit Mathematik ihre Schwierigkeiten hat. Mit Unterstützung des BAZ fanden beide einen Betrieb, bei dem sie ab dem zweiten Lehrjahr den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren konnten. Bei Joey war es die Schreinerei Stohrer in Filderstadt, Alessia wurde in der Boutique „Orsay“ in Esslingen angenommen.

Alessia hat ihre Fachpraktiker-Ausbildung im Verkauf abgeschlossen und wird bei Orsay ein weiteres Jahr anhängen, um die Ausbildung zur Verkäuferin zu absolvieren. Joey ist einen Schritt weiter: Er hat nach der Fachpraktiker-Ausbildung im Holzbereich sein Zeugnis als Tischler in der Hand. Dass die beiden so weit gekommen sind, haben sie der intensiven Begleitung im BAZ zu verdanken. „Meine Lehrerin erklärte mir alles immer wieder, bis ich es kapiert hatte. Das hat mir sehr geholfen“, so Joey. Ein Satz, den Alessia voll unterschreibt. Sie litt vor allem unter Prüfungsangst: „Dank der Unterstützung im BAZ konnte ich die überwinden.“

Auch Sozialpädagogen unterstützen die BAZ-Schützlinge: Sie telefonieren mit den Betrieben, helfen, Bewerbungen zu schreiben, und bereiten die Auszubildenden in Rollenspielen auf Bewerbungsgespräche vor. Auch wenn es persönliche Schwierigkeiten, Probleme am Arbeitsplatz oder im Team gibt, sind die Fachleute zur Stelle. „Ich habe gelernt, mich durchzubeißen, vor allem in der Theorie“, sagt Joey. Dabei hätten ihm auch die Kollegen im Betrieb geholfen. Sein Arbeitgeber ließ ihn relativ selbstständig arbeiten, nahm ihn mit, um auf Messen Stände aufzubauen. Joey fühlte sich im Betrieb aufgehoben. Umso mehr schmerzt ihn, dass sein Chef ihn nicht übernehmen kann, weil derzeit keine Stelle frei ist. Dennoch: „Ich bin stolz und glücklich. Das BAZ hat mir die Chance gegeben, beruflich Fuß zu fassen.“ Sein nächstes Ziel: einen Arbeitsplatz zu finden. „Am liebsten wäre mir eine kleinere Möbelschreinerei. Ich arbeite gerne mit Vollholz.“ Die Chancen dafür stehen gut, ist Sabine Rücker überzeugt.

Alessias großes Ziel

Für Alessia geht es bei Orsay weiter. Ihre Chefin hat sie von Esslingen mit in die Filiale in der Stuttgarter Königsstraße genommen – für Alessia eine große Anerkennung. Auch die junge Frau bekam im Betrieb viel Hilfestellung: „Meine Chefin hat mir geholfen, mit Druck und Stress umzugehen.“ Ihr Abschlusszeugnis mit der Note 1,2 macht Alessia stolz und gibt ihr Mut, das nächste Ausbildungsjahr anzugehen. Im Modebereich fühlt sie sich wohl: „Es macht mir Freude, die Kundinnen zu beraten und modische Anregungen zu geben. Das Gespräch mit Kundinnen erfüllt mich sehr.“ Und sie habe gelernt, mit schwierigen Situationen umzugehen. Auch wenn ihr die Mode am Herzen liegt - Alessia denkt schon darüber hinaus: „Ich würde gerne noch die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau anhängen. Dann hätte ich viel bessere Jobchancen, denn damit kann man überall arbeiten, nicht nur im Verkauf, sondern auch im Büro.“ Irgendwann selbst eine Filiale zu leiten, das ist Alessias großes Ziel.

www.baz-esslingen.com