Ermittler haben das abgeschossene Flugzeug rekonstruiert. Foto: dpa/Robin Van Lonkhuijsen

Das Verfahren um den Abschuss von Flug MH 17 wird mutmaßlich keinen Täter hinter Gitter bringen. Trotzdem ist es ein lohnender Prozess, kommentiert Christian Gottschalk.

Stuttgart - Es ist ein überaus löblicher Versuch, der da seit mehr als einem Jahr in den Niederlanden praktiziert wird, und dessen heiße Phase am Montag begonnen hat. Es ist der Versuch, mit den Mitteln eines Rechtsstaates einem sehr großen Unrechtauf die Spur zu kommen. 298 Menschen sind 2014 ums Leben gekommen, als die malaysische Passagiermaschine mit der Kennung MH 17 über dem ostukrainischen Himmel zum Absturz gebracht wurde. Schon jetzt scheint klar, dass am Ende des Verfahrens – wann immer das sein wird – niemand praktisch zur Rechenschaft gezogen werden wird. Die mutmaßlichen Täter müssen selbst im Falle eines Schuldspruches nicht befürchten, von Russland ausgeliefert zu werden. Lohnend ist dieser Prozess trotzdem.