Die Pokale müssen ein weiteres Jahr auf die Sieger warten. Foto: /Herbert Rudel

Das Handball-Traditionsturnier muss auch im Januar 2022 pausieren. Die Absage ist allen Beteiligten schwer gefallen – 2023 soll es umso besser werden.

Esslingen - Das Teilnehmerfeld stand fest, die Pläne waren gemacht, die Sonderbeilage vorbereitet – und die Motivation groß, nach einem Jahr Unterbrechung wieder loszulegen. Aber die Zwangspause wird verlängert: Auch im Januar 2022 wird es keinen EZ-Handballpokal geben. Spieler und Fans müssen auf die 27. Ausgabe des Traditionsturniers ein weiteres Jahr warten. Spätestens nachdem der Handball-Verband Württemberg (HVW) in dieser Woche alle Spiele bis zum Jahresende abgesagt hatte, war klar, dass auch vom 7. bis 9. Januar kein Turner möglich sein wird.

„Das ist sehr, sehr schade, die Entscheidung ist uns äußerst schwer gefallen“, sagt Andreas Heinkel, der Geschäftsführer der Eßlinger Zeitung. „Wir hatten einen erfolgreichen EZ-Fußballpokal im Sommer, hatten noch im November einen gelungenen Eßlinger Zeitung Lauf und haben auch weitere Veranstaltungen wie die Karrieremesse hinbekommen, aber angesichts der sich veränderten Infektionslage ist Anfang Januar der falsche Zeitpunkt für so ein Turnier.“ Heinkel ist jedoch davon überzeugt, dass sich die Situation durch eine gemeinsame, gesellschaftliche Anstrengung im Laufe des kommenden Jahres verbessern wird und im Jahr 2023 wieder ein EZ-Handballpokal stattfinden kann, wie ihn die Fans kennen. Nur eben, wie bereits für 2021 geplant, in der Halle des frisch renovierten Sportparks Weil.

„Ganz oder gar nicht. Wir kommen umso stärker wieder“, betont auch Jürgen Henzler, einer der beiden Cheforganisatoren der Ausrichtervereine Team Esslingen und SG Hegensberg/Liebersbronn, nachdem er die erste Enttäuschung abgeschüttelt hat. „Die Absage ist das, was wir im Moment gesellschaftlich tun müssen.“ Auch Mitstreiterin Friederike Schmitz bedauert die Entscheidung sehr, hält sie jedoch für unausweichlich. „Ich freue mich nun eben auf das nächste Familientreffen der Handballer im Jahr 2023“, sagt sie. Schmitz’ SG vom Berg hatte den EZ-Pokal bereits im Jubiläumsjahr 2019 ausgerichtet, Henzler mit der SG Esslingen, die mittlerweile mit dem Team zusammengegangen ist, ein Jahr später. Nach 26 Ausgaben ohne Unterbrechung war es 2020 der zunächst letzte EZ-Handballpokal, kurz darauf begann die Pandemie und legte auch den Sport lahm. Bereits das Turnier 2021 konnte nicht stattfinden, nachdem auch da die Vorbereitungen fortgeschritten waren.

Das Team und die SG Hegensberg/Liebersbronn haben sich aber nicht umsonst ins Zeug gelegt. Die beiden Spielgemeinschaften stehen als Partner ebenso für eins der nächsten Turniere bereit wie der TSV Denkendorf, der vor einem Jahr als Ausrichter ausgebremst worden war.

Die Vorbereitung auf das Turnier war von Beginn an mit einer gewissen Unsicherheit versehen, dennoch gingen sie die Ausrichtervereine und die EZ hoch motiviert an. Zum Zeitpunkt der Ausschreibung Mitte Oktober war die Handballsaison in vollem Gange und es sah noch nicht nach einer erneuten Unterbrechung der Spielzeit aus – der dann schon dritten in den vergangenen Jahren.

Verschiedene Szenarien

In den vergangenen Wochen wurden dennoch verschiedene Szenarien durchgespielt: Ein Turnier mit Zuschauern, eines mit wenigen nach strengen Hygiene- und G-Regeln oder eines ohne Fans mit einem Livestream auf www.esslinger-zeitung.de. Doch je strenger die Einschränkungen vonseiten der Politik wurden und je mehr die Sportverbände darauf reagierten, desto mehr stellte sich die Frage, ob eine Durchführung Sinn macht. Zumal bereits eine der schon gemeldeten Mannschaften wieder zurückgezogen hatte und der Tenor bei vielen Handballern war, dass sie sich einen EZ-Pokal ohne die typische EZ-Pokal-Stimmung nur schwer vorstellen können.

Denn natürlich nutzen die Trainer das Turnier auch, um taktische Dinge zu testen oder Nachwuchsspielern Einsatzzeiten zu geben. Aber noch mehr lebt das Turnier davon, dass sich die Szene trifft, dass man sich austauscht, dass man sich präsentiert. Die Teilnahme ist für die Mannschaften der Region praktisch Pflicht, auch diesmal wären mit nur einer Ausnahme alle Teams von der Verbandsliga aufwärts dabei gewesen, dazu starke Bezirksligisten und sogar ein Team aus der A-Jugend-Bundesliga.

All das hätte es 2022 aber nicht gegeben, zudem wäre die Gefahr groß gewesen, dass die Rahmenbedingen eine Durchführung kurzfristig vollends unmöglich gemacht hätten. Die momentane Situation ist insgesamt eine andere als im vergangenen Sommer, als mit dem EZ-Fußballpokal auch so etwas wie ein Aufbruch im Sportpark Weil stattfand. Dafür kommt der Termin im Januar etwas zu früh. 2023 soll es umso besser werden.