Bei Kleinkindern wird künftig der Umfang der Erwerbstätigkeit der Eltern stark gewichtet, wenn es um die Vergabe eines Kita-Platzes geht. Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Ab Oktober vergibt die Stadt Stuttgart ihre Kita-Plätze nach einem neuen Punktesystem. Wer nun im Vorteil ist und wer das Nachsehen hat.

In Stuttgart gibt es nicht genug Kita-Plätze. „Der Bedarf ist schneller gewachsen, als zusätzliches Personal gewonnen und ausreichend Bauvorhaben verwirklicht werden konnten“, heißt es dazu auf dem Kita-Portal der Stadt. Man befinde sich „in einem stetigen, aktiven Prozess der Personalgewinnung“. Zudem würden weitere Plätze durch Neu- und Umbauten geschaffen. „Dennoch steht in Stuttgart leider ein hoher Bedarf zu wenigen Betreuungsplätzen gegenüber, sodass der Mangel sehr viele Familien trifft“, so das traurige Fazit. Eine Dienststelle des Jugendamts vergibt freie Plätze, und zwar ab Oktober nach einem neuen städtischen Punktesystem. Dieses soll „bedarfsgerechter“ sein, weil im Kleinkindbereich, also bei Kindern unter drei Jahre, der Umfang der Erwerbstätigkeit der Eltern stark gewichtet wird. Ab einem Alter von drei Jahren treten die Bildungsgerechtigkeit und das Kindeswohl bei der Platzvergabe in den Vordergrund. Bei Punktegleichheit erhält immer das älteste Kind den nächsten freien Platz im jeweiligen Altersbereich. „Die Stadt Stuttgart hat sich entschieden, aktiv der großen Anzahl von über vierjährigen Kindern, die keinen Betreuungsplatz haben, entgegenzuwirken“, wird Katrin Schulze in einer Mitteilung zitiert. Sie leitet seit dem 1. August das Jugendamt. Das Punktesystem gilt verbindlich nur für städtische Einrichtungen.

Das Hauptvergabeverfahren für die Plätze, die in diesen Wochen mit dem Weggang der Vorschulkinder regulär frei werden, ist ohnehin längst abgeschlossen. Aber auch abseits der regulären Termine werden in den Kitas immer wieder mal Plätze frei, zum Beispiel weil Familien wegziehen. Anmeldungen für das Kita-Jahr 2025/2026 sind bis zum 15. Februar 2025 möglich. Dafür müssen sich die Erziehungsberechtigten online auf dem neuen Kita-Portal der Stadt registrieren und alle erforderlichen Unterlagen hochladen. Das gilt auch für Familien, die momentan nach einem Kita-Platz suchen und bis Ende Juli noch kein Platzangebot erhalten haben. Die alten Platzbedarfsmeldungen und Wartelisten können aus Datenschutzgründen nicht übernommen werden, so die Stadt.

Mehr Informationen im Internet unter www.stuttgart.de/kita-portal