Es klafft eine große Lücke in der Autobahn 45 bei Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen – zumindest auf Google Maps. Der Internetriese hat damit eine unausweichliche Entwicklung vorweggenommen.
Stuttgart - Wer in diesen Tagen aus Baden-Württemberg an die Nordsee fahren möchte und eine Autoroute mithilfe Google Maps heraussucht, staunt wahrscheinlich nicht schlecht. Denn die Sauerlandlinie, ihres Zeichens Hauptstrecke für den Urlaubsverkehr aus dem Südwesten in den hohen Norden, hat laut dem Online-Kartendienst ein Loch. Kein kleines „Holperlöchle“, das einfach zu umfahren ist, nein: Bei Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen fehlen rund 570 Meter Straße – eine Brücke, um genau zu sein. Auf Google Maps zu sehen ist also besagte Autobahn, wie sie im Nirgendwo endet und später im Nirgendwo wieder auftaucht.
Nun ließe sich hieraus zwar eine wunderbare Verschwörungserzählung basteln, ein Blick auf die Fakten bietet jedoch nüchterne Aufklärung. Bei Lüdenscheid soll die Talbrücke Rahmede demnächst abgerissen werden, zu marode sind die Längsträger des Bauwerks geworden. Seit Kurzem ist die A 45 deshalb an diesem Punkt gesperrt. Google hat den Abriss lediglich vorweggenommen. Daraus zu schließen, der Internetriese aktualisiere sein Kartensystem in irrem Tempo, wäre allerdings ein Fehler.
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Bei Sindelfingen etwa bietet sich ein umgekehrtes Bild. Gegenüber dem Breuningerland ist seit einiger Zeit eine neue Brücke samt brezelartigem Straßengebilde befahrbar. Sie ordnet den dortigen Autobahnanschluss. Und was sagt Google Maps? Ein paar Straßen sind andeutungsweise vorhanden, von der Brücke fehlt allerdings jede Spur. Eine Route wird nur mit Umwegen berechnet. Wieder anders läuft es für die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke bei Esslingen. Sie wird kernsaniert, kann nicht überquert werden, ist aber im Gegensatz zur Rahmede-Brücke bei Maps zu finden. Soll eine Route über sie berechnet werden, liefert Google ein Verbotsschild. Verständlich.