Ein zynischer Spruch wies den Weg ins Konzentrationslager Auschwitz. Foto: dpa/Jan Woitas

Vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Aber was heißt das eigentlich? Könnten wir als Gesellschaft von der Resilienz der Überlebenden lernen, fragt unsere Autorin Hilke Lorenz.

Befreiung. Das klingt nach einem Versprechen für die Zukunft. Vor allem klingt es nach Freiheit. Nach einem Zustand, den sich alle Menschen für ihr Leben wünschen. Für die Häftlinge im Konzentrationslager Auschwitz war der 27. Januar 1945 ein Tag der Befreiung. Zumindest im ersten Erleben. So steht er in den Geschichtsbüchern. Wenn die Menschen Glück hatten, überlebten sie nach der Befreiung auch das Überleben – und fanden irgendwie in ein neues Leben, das nichts mit ihrem alten zu tun hatte. Höchstens mit der Sehnsucht danach. Denn die Menschen, zu denen sie hätten zurückkehren können, lebten meist nicht mehr. Woran knüpft man in einer solchen Situation an?