Schick gemacht für das neue Zuhause: Gastarbeiter kommen 1961 am Flughafen in Düsseldorf an. Foto: dpa/Wolfgang Hub

Das deutsch-türkische Anwerbeabkommen war ein Erfolg, aber zeigt auch, wie Integration nicht klappt, schreibt unsere Autorin Lisa Welzhofer.

Stuttgart - „Mein Vater war Gastarbeiter.“ Mit diesen Worten begann kürzlich die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras einen Eintrag auf ihrem Instagram-Profil. Zum 60. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens erzählte die Grünen-Politikerin, wie ihr Vater 1968 seine Heimat verließ, um in Deutschland nicht nur ein finanzielles Auskommen zu finden, sondern vor allem Freiheit und Bildung für seine Frau und die fünf Kinder. Die hatten in den patriarchalen Strukturen Ostanatoliens damals keine Chance, ein Leben nach ihren Vorstellungen und Begabungen zu leben.