Die Klosterruine Anhausen bei Satteldorf-Gröningen – ein magisches Relikt des Bauernkrieges. Foto: dpa/Harry Melchert

Weshalb sollen wir uns eigentlich an den Aufstand der Bauern vor 500 Jahren erinnern? Was ein hohenlohischer Großvater im Schatten einer Klosterruine über eine zeitlose Konstante der menschlichen Geschichte erzählt hat.

Weithin sichtbar steht die Ruine einsam in der sanft gewellten, hohenlohischen Landschaft. Die 18 Meter hohe und zehn Meter breite, mit steinernen Reliefs verzierte Anhäuser Mauer ist das letzte Überbleibsel des einst mächtigsten und reichsten Klosters in der Gegend. So isoliert wie sie dasteht, hat sie etwas Magisches. Ringsum erstreckt sich heute eine steril flurbereinigte Landschaft mit der Autobahn A6 am Horizont. Das rätselhafte Denkmal bei Satteldorf-Gröningen (Landkreis Schwäbisch Hall) schlägt greifbar die Verbindung zu einem 500 Jahre alten Geschehen. Das markante Relikt erzählt von der Wut und Verzweiflung einfacher Leute. Und vom Zynismus und Egoismus der Macht.