Mit „Herman Frank“ trat ein Urgestein der Metalszene im Komma auf. Foto: Stangl/oh - Stangl/oh

Mit ES-TV-Video: Das Benefiz-Konzert „Rock for One World“ hat Hunderte Heavy-Metal-Fans ins Komma gezogen. Der Erlös geht an soziale Projekte.

EsslingenAm 26. Dezember 2004 löste das Sumatra-Andamanen-Beben zahlreiche Tsunamis an den Küsten des Indischen Ozeans aus. Ralf Schulz aus Esslingen, Schlagzeuger der Heavy Metal Bands „Tyran’ Pace“ und „Sinner“ war zu dieser Zeit in Thailand vor Ort. „Er hat das Wasser kommen und gehen sehen, und die Armut, die daraufhin die Menschen erfasste“, erzählt Klaus Wagner, gemeinsam mit Edgar Blum der Veranstalter der Rock for One World Festivals (ROW).

Aus dem daraus entstandenen Willen, den Menschen vor Ort zu helfen, stellte Schulz innerhalb von nur zwei Monaten das erste ROW auf die Beine. Acht Bands rockten dabei die Bühne und sofort war klar, dass das Benefizfestival fortgesetzt werden soll. So folgte nach einem Jahr krankheitsbedingter Pause 2007 die zweite Auflage.

Viele Bands kommen wieder

Seit 2008 wurde der Fokus des Festivals dann neu gesetzt: Seitdem werden durch die Spenden vor allem Projekte und Organisationen aus Esslingen und der Umgebung unterstützt. „Seit einigen Jahren sind wir einer der Hauptsponsoren von Wildwasser“, sagt Blum, „jedes Jahr werden die Spenden auf fünf Organisationen und Projekte verteilt.“ Die ausgewählten Organisationen schützen beispielsweise Kinder und Frauen vor sexualisierter Gewalt, bieten Menschen mit Handicap eine Möglichkeit zur Freizeitgestaltung oder kümmern sich um die Kinder Suchtkranker. Was das ROW dabei auszeichnet, ist, dass alle Auslagen und Kosten bereits vorab durch Sponsoring gedeckt sind. „So kommen alle Einnahmen direkt an die Stelle, wo sie gebraucht werden, ohne das es noch Abzüge gibt“, so Wagner. Das Team von etwa 35 Helfern ist mittlerweile fest eingespielt. Auch nach dem unerwarteten Tod von Initiator Ralf Schulz vor fünf Jahren kurz vor dem ROW konnte das Festival „in seinem Sinne weitergeführt werden“, wie Wagner sagt. In der diesjährigen 14. Ausgabe sei „das Festival beinahe schon ein Selbstläufer. Sowohl die Bands als auch die meisten Besucher sieht man hier nicht nur einmal, alle kommen gerne wieder.“

So auch die Headliner „NitroGods“, die bereits zum dritten Mal dabei waren oder die Schweizer Band „The Order“, die die Gäste bereits zum fünften Mal beschallten. Neu dabei war dagegen ein echter Kracher: Mit „Herman Frank“ konnte ein echtes Urgestein der Metalszene gewonnen werden. Der mit den Bands „Accept“, „Sinner“ und „Victory“ bekannt gewordene Sänger trat mit seiner gleichnamigen Band auf, und war zweiter Headliner. Ebenfalls zum ersten Mal traten dieses Jahr auch „Victorius“ auf. „Wenn wir mit unserem Auftritt sozialen Projekten helfen können, ist das natürlich immer gut“, sagt Gitarrist Dirk. Zudem sei die Vorfreude, für solch große Namen die Bühne zu eröffnen auch extrem groß. „Victorius“ setzte sich zuvor gegen etwa 100 andere Bewerber durch.

Denn neben den großen Namen versuchen die Veranstalter auch kleineren Bands eine Bühne zu bieten. Allerdings muss die Auswahl mit Bedacht getroffen werden, schließlich hat das Publikum hohe Ansprüche an das seit jeher stark besetzte Festival. So auch Waldemar Zagorski, der bereits vor Einlass vor dem „Komma“ wartet. „Ich bin schon seit elf Jahren dabei. Das ROW steht einfach für große Namen, perfekte Organisation, freundliche Helfer und einen guten Zweck, was will man mehr? Ich hoffe, dass es noch viele Jahre so weiter geht.“ Auch Wagner und Blum setzen für eine positive Zukunft auf die vier Säulen: „Team, Bands, Sponsoren und Publikum“. Schließlich steht nächstes Jahr das 15. ROW an. Zu diesem Geburtstag soll es dann gleich zwei Tage rund gehen.

Weitere Informationen, sowie alle Sponsoren und Spendenempfänger sind auf der Internetseite www.rock-one-world.de zu finden.