Die Enten machen sich warm für das Esslinger Entenrennen. Von dessen Organisatoren wurden sie am Wochenende nach Denkendorf ausgeliehen, um den Bau einer Erste-Hilfe-Station zu ermöglichen.
DenkendorfMiteinander – Füreinander“ war das Motto des diesjährigen Schlehenfests, das die Arbeitsgemeinschaft Denkendorfer Verein (Arge) alle zwei Jahre organisiert. Es soll laut Veranstalter das beispielhafte Denkendorfer Ehrenamt in den Fokus rücken. 38 Vereine und Organisationen hatten gut 750 Helfer mobilisiert, die drei Tage lang für ein abwechslungsreiches Programm und ein vielfältiges kulinarisches Angebot rund um die Kelter im Maierhof sorgten.
Höhepunkt war neben dem 5. Schlehenlauf das 1. Denkendorfer Entenrennen, das die Bürgerstiftung gemeinsam mit dem Förderverein der Ludwig-Uhland-Schule (LUS) organisiert hatte. 1577 kleine gelbe Gummi-Enten wurden am Sonntag von einem Radlader über das Geländer der Brücke beim CVJM-Vereinshaus in die Körsch gekippt. Dass sie so viele Lose verkaufen würden, hatten die Initiatoren nicht zu hoffen gewagt. „Am Anfang dachten wir an 300 Enten, später an 500“, verrät Walter Reber, der Vorsitzende der Arge. Für eine Spende von drei Euro konnte man eine Ente an den Start schicken. Der Erlös, fast 5000 Euro, kommt dem Aufbau einer Erste-Hilfe-Station in Rotifunk in Sierra Leone zu Gute.
Seit Jahren unterstützen Schule und Förderverein dort den Aufbau eines Schulcampus. „Die Gesundheitsstation soll nicht nur den Schülern offenstehen, sondern auch die umliegenden Dörfer versorgen, erklärt Reber. Dass der Erlös komplett dem guten Zweck dienen kann, sei spendablen Sponsoren zu verdanken, die die 27 Preise – darunter als Hauptpreise drei Rundflüge, ein Besuch auf dem Tower des Stuttgarter Flughafens und ein Leih-Cabrio für zwei Tage – gestiftet hatten.
Sieger braucht gut sieben Minuten
Trotz tropischer Temperaturen hatten sich um die Mittagszeit zahlreiche Zuschauer an Start und Ziel des Entenrennens eingefunden. Vor allem die Kinder konnten es kaum erwarten, bis die Entlein endlich zu Wasser gelassen wurden. Das erste Plastiktierchen war nach genau 7 Minuten und 25 Sekunden am Ziel in der Kirchstraße. Dort wurde unter notarieller Aufsicht der Zieleinlauf dokumentiert. Der große Pulk brauchte etwas länger, die lahmste Ente schaffte es schließlich in 20 Minuten, was Initiator Hans Mezger zu der Vermutung brachte, es könne sich um „Enten-Doping“ handeln. Man werde testen, versprach er augenzwinkernd. Die Küken hatte die Arge von den Organisatoren des Esslinger Entenrennens entliehen.
Die Aktion zeige, dass die Bürgerstiftung viel Gutes tun könne, sagte Bürgermeister Ralf Barth bei der Übergabe der Preise. Auch am Ort könne die Stiftung Projekte unterstützen und Menschen bei Bedarf unbürokratisch helfen.
Traditionell war das Fest am Freitag mit einem Fassanstich durch den Bürgermeister und einen Luftballonstart von Bürgerstiftung und Partnerschaftskomitee eröffnet worden. Nach den rund 100 bunten Ballons starteten gut 30 weiße Ballons als Gedenken an die im Frühjahr verstorbene Mit-Initiatorin des Wettbewerbs, Elisabeth Gröner, die sich lange Zeit für die Partnerschaft mit dem französischen Meximieux engagierte. Rund 50 Gäste aus der Partnerstadt waren zum Schlehenfest gekommen. Rockige Töne brachten am Freitagabend dann „The Joes“, eine Band der örtlichen Musikschule, auf die Bühne. „Wir wollten bewusst einer Nachwuchsband eine Chance bieten“, sagt Reber. Am Samstagabend traten „The Real Push“ auf. Sie setzt sich überwiegend aus Musikern zusammen, die auch der SWR-1-Band angehören.
Ausklang mit Dudelsackmusik
Für Kinder gab es auf der Spiel- und Sportwiese ein Programm mit Hüpfburg, Bogen- und Eierschießen, einem Nagelbalken sowie Bastel- und Malangeboten in einer Rundjurte. Im Kinderhaus Maierhof wurde Puppentheater angeboten. Begehrt waren auch die Fahrten mit von Ponys gezogenen Kutschen. Zudem gab es Lesungen und Kirchenführungen für Kinder.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte neben dem Musikverein, dem Spielmannszug der Feuerwehr sowie „Big Band“ und „Young Brass“ der Musikschule auch der Liederkranz Eintracht. Sportliches präsentierten die „Zumba Kids“ und die Streetdancer des TSV Denkendorf, die schottische Tanzgruppe Tamburin, der spanische Elternverein mit Flamenco und der Ju-Jutsu-SC mit After-Work-Fitness. Am Sonntag klang das Fest mit spanischer Dudelsackmusik aus.