Was ein Baumpfleger so alles tut, konnte man auf der Ausbildungsplatzbörse ebenfalls erfahren – und auch ausprobieren. Foto: Kerstin Dannath - Kerstin Dannath

Um Nachwuchs zu gewinnen, präsentierten sich 27 Aussteller auf der Deizisauer Ausbildungsplatzbörse „Fit for Job“.

DeizisauBereits zum siebten Mal ging im und am Deizisauer Rathaus die Ausbildungsplatzbörse „Fit for Job“ über die Bühne. 27 Aussteller – so viele wie noch nie – informierten über mehr als 40 Ausbildungsberufe, Praktika, Bewerbungen, schulische Möglichkeiten und über das Freiwillige Soziale Jahr. Und sie stießen mit ihrem Angebot auf reges Interesse.

„Wir sind schon ein bisschen stolz, wie sich ‚Fit for Job’ entwickelt hat“, sagte der Deizisauer Bürgermeister Thomas Mathros. Schließlich sei es nicht selbstverständlich, dass eine kleine Gemeinde wie Deizisau, die keine 10 000 Einwohner hat, sich den Luxus einer eigenen Ausbildungsplatzbörse leistet. „Aber ich denke, wir sind da auch in der Pflicht gegenüber unseren Unternehmen“, so Matrohs mit Blick auf den vielfach beklagten Fachkräftemangel. Aber nicht nur Unternehmen aus Deizisau stellten sich vor – zahlreiche Aussteller kamen auch aus der Umgebung. „Die Strahlkraft unserer Ausbildungsplatzbörse reicht weit über die Ortsgrenzen hinaus“, bestätigte der Bürgermeister.

Große Bandbreite

Tatsächlich war die Bandbreite der Aussteller sehr groß. Sie reichte von Industriebetrieben, über Handels- und Handwerksfirmen bis hin zur Landes- und Bundespolizei. Auch zahlreiche weiterführende Schulen waren vor Ort und informierten die jungen Besucher ausführlich, die meist mit ihren Eltern im Schlepptau erschienen waren. Fast alle Aussteller waren Wiederholungstäter – was dafür spricht, dass auch die Unternehmen und Organisationen viel davon haben, sich in Deizisau zu präsentieren. „Bei den kleineren Börsen kommt man leichter ins Gespräch. Auch sind da oft die Eltern dabei, das ist auch wichtig“, bestätigt Ausbildungsleiter Matthias Weible von Pfletschinger & Gauch. Die Plochinger Firma entwickelt und baut Formen für den Kunststoffspritzguss, ist von Anfang an in Deizisau dabei und machte Werbung für den Beruf des Werkzeugmechanikers. Wie viele der Aussteller hatte auch Pfletschinger & Gauch zwei aktuelle Auszubildende dabei. „Die kommen mit jungen Besuchern einfach schneller ins Gespräch“, erläuterte Weible. Das bestätigte auch Cornelia Geiger, die beim Deizisauer Aquarien-Spezialist Eheim für die Azubis zuständig ist: „Die Jungen gehen einfach zu den Jungen hin.“ Eheim bildet jedes Jahr drei junge Menschen aus – zwei Industriekaufleute und einen Verfahrensmechaniker Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik. „Über Ausbildungsplatzbörsen kann man auch weniger bekannte Berufe wie eben den Verfahrenstechniker bekannt machen“, sagte Geiger. Letzteres war auch Polizeihauptmeister Otto Karch von der Bundespolizei ein Anliegen: „Wir wollen uns hier einfach vorstellen – vielen Menschen ist der Unterschied zwischen Bundes- und Landespolizei nämlich gar nicht bewusst.“ Dabei beschäftige die Bundespolizei 45 000 Menschen und bekomme durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine immer höhere Bedeutung.

Wie in den Vorjahren stellten sich auch auf dem Marktplatz vor dem Rathaus einige Unternehmen vor. Darunter die Firma Geistdörfer aus Altbach, bei der Interessenten für den Beruf des Baumpflegers beim Kranklettern schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf die oft in großer Höhe stattfindenden Baumstutz-Aktionen bekommen konnten.

„Das sind hochinteressante Demonstrationen, die man sonst so vermutlich nicht bekommt“, freute sich Bürgermeister Matrohs. Für ihn ist „Fit for Job“ eine runde Sache – auch dass die Börse im Rathaus stattfindet. „Das Ambiente im Rathaus passt“, befand der Bürgermeister – allerdings habe die Ausbildungsplatzbörse mit den 27 Ausstellern nun fast ihr Limit erreicht: „Das ist an der Grenze, maximal 30 würden wir unterkriegen, aber das wäre schon ziemlich eng.“