Im kommenden Jahr soll das Deutschlandticket als Nachfolger des 9-Euro-Tickets bundesweit eingeführt werden. Wann genau, steht noch nicht fest. Foto: IMAGO//Arnulf Hettrich

Spätestens im Frühjahr 2023 soll das 49-Euro-Ticket das 9-Euro-Ticket beerben. Ein Verbraucherportal hat herausgefunden, in welchen deutschen Städten dadurch am meisten gespart wird.

„Schnellstmöglich“ soll das 49-Euro-Ticket – das sogenannte Deutschlandticket – an den Start gehen, wenn es nach Verkehrsminister Volker Wissing geht. Das bundesweit einheitliche Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt als Nachfolger des 9-Euro-Tickets. Bevor es spätestens im Frühjahr 2023 starten soll, hat das Vergleichsportal testberichte.de ausgewertet, wer vom Deutschlandticket profitiert. Dafür wurden die Preise für Monatskarten im Abo und im Einzelverkauf aller Landeshauptstädte und Städte mit über 200 000 Einwohnern verglichen.

Stuttgart auf Platz 26

Im bundesweiten Vergleich belegt Baden-Württembergs Landeshauptstadt Platz 26. Das bisherige Monatsticket im Abo ist in Stuttgart (Tarifzone 1) mit 60,17 Euro teurer als das Deutschlandticket, wodurch Verbraucher mit der Einführung 11,17 Euro (19 Prozent) sparen. Gemessen am Monatspreis ohne Abo sparen ÖPNV-Fahrer in Stuttgart beim Preis von 72,20 Euro sogar 23,10 Euro. Wer derzeit regelmäßig Einzeltickets zieht, für den lohnt sich das Deutschlandticket ab der 18. beziehungsweise der 19. Fahrt – je nachdem, ob der Fahrschein am Automaten oder in der App gekauft wird.

Im landesweiten Vergleich ist Stuttgarts Monatskarte im Abo günstiger als in Mannheim (Platz 19: 67,90 Euro), aber teurer als in Karlsruhe (Platz 27: 60 Euro) und Freiburg (Platz 31: 56,70 Euro).

Zahlt der Osten drauf?

Im Osten der Republik gibt es einige Städte, in denen Fahrgäste für ein Monatsticket im Abo sogar weniger als 49 Euro bezahlen – mit dem Deutschlandticket müssen diese Fahrgäste also mehr zahlen. Dazu gehören Magdeburg (47,99 Euro), Schwerin (43,08 Euro) und Potsdam (36,17 Euro). In Münster kostet das Monatsticket im Abo jetzt schon genau 49 Euro, in München 49,25 Euro.

Fahrgäste in Hamburg dürften sich am meisten über das Deutschlandticket freuen. Das monatliche Abo kostet dort aktuell 93,70 Euro. Knapp dahinter auf Platz zwei und drei der höchsten ÖPNV-Preise in Deutschland liegen Köln und Bonn, jeweils mit 89,40 Euro. Auffallend teuer sind außerdem gleich fünf Städte aus dem Ruhrgebiet und Umland: In Dortmund, Düsseldorf, Bochum, Essen und im Wuppertal liegt der Preis für das Monatsabo bei 71,13 Euro.

Im bundesweiten Durchschnitt lohnt sich das Deutschlandticket bereits ab der 18. Fahrt. Vielfahrer sparen in Deutschland im Schnitt 63,45 Euro im Vergleich zum Monatsticket im Abo oder 76,16 Euro bei der Monatskarte im Einzelkauf.

Medienberichten zufolge ist der Abopreis von 49 Euro aber offenbar nur der Einführungspreis, der aufgrund der Inflation womöglich angehoben werden könnte.