Hümeyra Aydın ist eine der Ehrenamtlichen, die das Frauenfrühstück seit 20 Jahren vorbereiten. Foto: privat

Seit 2002 besteht das interreligiöse Frauenfrühstück in Kornwestheim. Hümeyra Aydın erinnert sich im Interview daran, wie alles begonnen hat.

Seit 20 Jahren gibt es in Kornwestheim das interreligiöse Frauenfrühstück – und ebenso lange ist Hümeyra Aydın mit Herzblut dabei. Sie ist Teil des Vorbereitungsteams und erinnert sich noch gut an die Anfänge.

Wie ist die Idee entstanden?

Die erste Einladung ging damals von der Moschee aus. Zum Fastenbrechen wurden die christlichen Freunde eingeladen. Dieses Treffen war so toll, dass die Frage aufkam, ob man daraus nicht ein festes Konzept machen könnte. So wurden kontinuierlich weitere Termine festgelegt.

Gab es am Anfang Berührungsängste?

Ja, wir haben uns vorsichtig vorgetastet. Aber die Treffen der Vorbereitungsgruppe, bei denen wir uns über Themen und Referenten austauschen, sind so intensiv, dass wir schnell über alles offen reden konnten. Über die Jahre sind Freundschaften entstanden und es werden nun auch andere Feste miteinander gefeiert.

War das Kennenlernen das Hauptziel?

Es gibt unterschiedliche Ambitionen. Das gegenseitige Kennenlernen ist eines der Ziele. Es geht auch darum, dass sich Muslime und Christen besser verstehen. Mir persönlich ist es sehr wichtig, die Menschen über die Feste und Traditionen aufzuklären. Wir haben auf diese Weise einige Gemeinsamkeiten festgestellt.

Wer kümmert sich um die Organisation?

Grundsätzlich darf jeder mithelfen. Die christlich-muslimische Vorbereitungsgruppe besteht aber im Wesentlichen aus 12 bis 14 Frauen, die sich ehrenamtlich engagieren.

Wie groß ist die Resonanz?

Jeder Termin steht unter einem anderen Thema. Davon hängt die Resonanz meistens ab. Teilweise sind mehr als 100 Teilnehmer gekommen. Zum Beispiel als es um das Kopftuch und den Tod ging. Manche Besucherinnen sind wie ich seit Anfang an dabei. Es kommen immer wieder neue hinzu. Seit dem Beginn der Pandemie haben wir nur ein Treffen im vergangenen Frühjahr ausgerichtet. Damals waren nicht so viele Besucherinnen da. Wir hoffen, dass wir nun wieder an die Zeit vor der Coronapause anknüpfen können.

Ist dieses Mal ein großes Fest geplant?

Wir werden die 20 Jahre feiern, indem wir das Jubiläum ansprechen und zum Dank eine kleine Überraschung an die Besucherinnen verteilen. Ein großes Fest wie zum zehnjährigen Bestehen wird es aber nicht geben. Wir wollen erst mal wieder in den alten Rhythmus finden.

Das nächste interreligiöse Frauenfrühstück findet am Samstag, 22. Oktober, von 9.15 Uhr an in der Johanneskirche in Kornwestheim statt. Thema ist dann der christlich-muslimische Dialog in Württemberg. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.