Landwirte demonstrieren mit ihren Traktoren in Stuttgart gegen die vielen Umweltauflagen.

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Insektenschutz, Glyphosatverbot, Gewässerschutz - die vielen neuen Umweltauflagen sehen viele Bauern als Existenzbedrohung. Deshalb wollen sie mit ihren Treckern protestieren.

Stuttgart (dpa/lsw)Landwirte aus ganz Baden-Württemberg wollen am Freitag in Stuttgart mit ihren Traktoren gegen die Agrarpolitik protestieren. Zu der Sternfahrt durch die Landeshauptstadt seien 1000 Bauern angemeldet, wie ein Sprecher der Organisation «Land schafft Verbindung» sagte. Der Protest richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung. Es sieht neben Änderungen bei den Direktzahlungen aus den EU-Agrarsubventionen auch ein staatliches Tierwohl-Label sowie ein Aktionsprogramm Insektenschutz mit Einschränkungen beim Einsatz von Pestiziden und ein Verbot des Pflanzengifts Glyphosat ab 2024 vor.

Zugleich ärgern sich die Bauern über das Mercosur-Freihandelsabkommen der EU. Der Sprecher warnte vor Billigimporten von Fleisch und Lebensmitteln aus Südamerika. Zugleich fühlen sich die Landwirte in der Öffentlichkeit an den Pranger gestellt und fordern von der Politik und den Verbrauchern mehr Verständnis für ihre Arbeit. Im Südwesten stören sie sich vor allem auch an den Forderungen des Bienen-Volksbegehrens für mehr Artenschutz. Im Dezember einigten sich Regierungsvertreter, Bienenfreunde, Naturschützer und Bauernverbände auf alternative Pläne für mehr Artenschutz, die in diesem Jahr im Landtag beschlossen werden sollen.