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Von Edgar Rehberger

Stuttgart - „Wir können unser Ziel mit 1,3 Millionen Besuchern noch erreichen“, ist Andreas Kroll optimistisch, „was zufriedenstellend wäre.“ Der Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft spricht aber auch von sehr schlechten Tagen mit Kälte und Regen. Daher fällt die Bilanz gemischt aus. Sehr zufrieden sind hingegen Polizei und DRK. Sie vermelden rückläufige Einsatzzahlen.

Noch liegen zwei Tage vor dem 79. Stuttgarter Frühlingsfest und die Hoffnung auf reichlich Besucher, um doch noch etwas Umsatz zu machen und die schlechten Tage aufzuholen. „Unser Hauptpartner ist eben das Wetter“, sagt Mark Roschmann, der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Südwest.“ An guten Tagen kann man schon noch einiges aufholen.“ Seien aber die Haupttage schlecht, könne man nicht viel machen. Die Verluste fallen je nach Branche unterschiedlich aus. „An der Wildwasserbahn standen am vergangenen Sonntag, dem besten seit Jahren, die Besucher Schlange“, berichtet Marcus Christen, der bei in.Stuttgart für den Wasen zuständige Abteilungsleiter. Bei trübem Wetter eben nicht. Die hohen Kosten blieben jedoch gleich. Auch die Alpina Bahn habe, so Christen, nicht in dem Maße vom Fehlen der zweiten Achterbahn profitiert, wie erwartet. Der Höllenblitz steht in diesem Jahr im Prater in Wien. „Es gibt in diesem Jahr einige Leidtragende.“

Man sei auf dem Niveau des Vorjahres, zieht Linda Brandl, Vizepräsidentin des Landesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute, Bilanz. „Und das war schon nicht gut.“ Da herrschte die ersten 17 Tage schlechtes Wetter. Daher gehe das diesjährige Frühlingsfest in die Geschichte ein. „Wir hatten zum zweiten Mal in Folge mit Wetterkapriolen zu kämpfen. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen.“ Denn die Leute wollen ja auf das Fest kommen. Bei gutem Wetter sei der Cannstatter Wasen voll. „Das zeigt, dass das Frühlingsfest gut aufgestellt ist“, ergänzt Geschäftsführer Kroll. Die Mischung sei gut. Daher gebe es keinen Grund, etwas zu ändern. „Wir sind zufrieden.“

Das trifft auch auf Polizei und DRK zu. „Wir kommen auf die Zahlen des Vorjahres“, führt Thomas Engelhardt, der Leiter des zuständigen Polizeireviers aus. „Und die waren schon gesunken.“ Auch das Niveau der Straftaten sei rückläufig. So gab es weniger gefährliche Körperverletzungen. Zuwächse gebe es bei den Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz. Was schlicht daran liege, dass verstärkt kontrolliert wurde. „Da fallen die unbewusst mitgeführten Einhandmesser auf.“ 514 Straftaten wurden bis gestern registriert, davon 130 leichte Körperverletzungen. Bei den Drogenverstößen handle es sich um geringe Mengen. Zugenommen habe jedoch die Gewalt gegen Beamte im Einsatz. Da gab es mehr Körperverletzungen, mehr Widerstand und Beleidigungen. „Wir hatten auch mehr Beamte Einsatz.“ Generell gelte: „Die Sicherheit war jederzeit gewährleistet.“ Das würden auch die Besucher registrieren, ergänzt Christen. „Die Beamte vermitteln Sicherheit und schüren keine Ängste.“ DRK-Sprecher Udo Bangerter spricht von „erfreulicherweise rückläufigen Zahlen“. Bis gestern gab es 700 Hilfeleistungen, davon allein 100 am Realschulabschlusstag. Auch da musste weniger eingegriffen werden als bisher.