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Esslingen - Denzel Washingtons Kinodrama „Fences“ war für vier Oscars nominiert - dass es am Ende nur einen Academy Award für Viola Davis als beste Nebendarstellerin gab, lag allein an der starken Konkurrenz. Für alle, denen „Fences“ im Kino entgangen ist, gibt es auf DVD und Blu-Ray (Universal Pictures) die zweite Chance.
Troy (Denzel Washington) versucht im Pittsburgh der 50er-Jahre, sich und seine Familie als Müllmann durchzubringen. Einst war er ein hoffnungsvolles Baseball-Talent, doch die Sportkarriere blieb ihm versagt. Troy ist sicher, dass daran nur seine schwarze Hautfarbe schuld war. Dass er als 15-Jähriger im Gefängnis saß, blendet er aus. Eigentlich ist Troy ein liebevoller Ehemann und Vater, doch die Ungerechtigkeit, die Schwarze damals in den USA erlitten, nagt an ihm. Trotzdem steht seine Ehefrau Rose (Viola Davis) fest zu ihm, weil sie nicht nur seine launischen, sondern auch seine mitfühlenden und liebevollen Seiten kennt. Als seinem Sohn Cory (Jovan Adepo) eine Football-Karriere am College winkt, funkt Troy dazwischen: Er will dem Jungen Enttäuschungen ersparen, wie er sie selbst erlitten hatte. Doch die anderen sind überzeugt, dass in Wahrheit Eifersucht sein Motiv ist, weil Cory das erreichen könnte, was ihm selbst vorenthalten wurde.
Denzel Washington hat „Fences“ nach einem Theaterstück von August Wilson gedreht, der afroamerikanische Erfahrungen im 20. Jahrhundert in einem zehnteiligen Zyklus aufgearbeitet hatte - jedem Jahrzehnt ist ein Stück gewidmet. 2010 wurde „Fences“ am Broadway neu inszeniert - mit Denzel Washington und Viola Davis in den Hauptrollen. Seither wusste Washington, dass er Wilsons Stück auf die Leinwand bringen möchte. Der Erfolg gibt ihm Recht: „Fences“ ist zurückhaltend inszeniert und lebt von seinen grandiosen Darstellern, die ausgiebig Gelegenheit erhalten, ihre ganze darstellerische Klasse auszuspielen. Das Ergebnis ist ein zutiefst bewegender Film, der einen spüren lässt, was gesellschaftliche Ungerechtigkeiten in einem Menschen anzurichten vermögen.