Foto: Justbridge Quelle: Unbekannt

Von Gaby Weiß

Esslingen - Eigentlich sollten Polizisten für Recht und Ordnung sorgen. Krimi-Kenner wissen jedoch, dass es auch unter Ordnungshütern schwarze Schafe gibt. Und dann wird’s spannend - so wie in der preisgekrönten britischen Fernsehserie „Line of Duty“. Im Mittelpunkt stehen die Mitarbeiter der Anti-Korruptionseinheit AC-12, die alles dafür tun, um miese Machenschaften in den Reihen der Polizei aufzuspüren. Doch das ist leichter gesagt als getan, weil interne Ermittler bei manchen Kollegen als Nestbeschmutzer gelten. Vier Staffeln wurden bislang gedreht, die nun bei Justbridge in einer Box auf DVD und Blu-Ray erschienen sind.

Als sich Detective Sergeant Steve Arnott (Martin Compston) zu Beginn der ersten Staffel weigert, einen missglückten Einsatz seiner Anti-Terror-Einheit zu vertuschen, ist er bei seinen Kollegen unten durch. So lässt er sich zur Anti-Korruptionseinheit AC-12 versetzen. Deren Chef Ted Hastings (Adrian Dunbar) setzt sein Team auf jeden verdächtigen Kollegen an - so wie den beliebten Detective Chief Inspector Tony Gates (Lennie James), der im Verdacht von Amtsmissbrauch und Vorteilsnahme steht. Jede der vier Staffeln hat ihre verbindende Geschichte, die sich am Ende auflöst. Mal wird gegen den Leiter einer schnellen Eingreiftruppe ermittelt, der Verdächtige und Kollegen durch sein unbeherrschtes Vorgehen gefährdet, ein andermal gerät ein schwer bewachter Polizei-Konvoi mit einem Kronzeugen in einen Hinterhalt und alles deutet auf einen Maulwurf in den eigenen Reihen hin. Und in Staffel vier gilt es, zu prüfen, ob ein Verdächtiger wirklich der gesuchte Serienkiller ist oder ob er absichtlich falsch verdächtigt wurde.

„Line of Duty“ ist raffiniert gemacht. Statt auf vordergründige Effekte setzt die Serie auf clever durchdachte Geschichten, die spannend und stimmig erzählt werden, auf hervorragende Schauspieler, feine Dialoge und eine eindrucksvolle Bildsprache. Die Verhörszenen sind wie Kammerspiele inszeniert, bei denen der Zuschauer mit am Tisch zu sitzen glaubt. Und bis zum Schluss bleibt unklar, was hier wirklich gespielt wird. Krimis dieser Qualität bekommt man selbst im Kino nicht alle Tage zu sehen.