Meine schöne innere Sonne

Isabelle (Juliette Binoche) ist eine geschätzte Künstlerin, doch der berufliche Erfolg allein macht sie nicht glücklich. Viel zu lange ging sie in Paris ihren eigenen Weg - nun hat sie genug von ihrem Single-Dasein. Sie will keine Affären mehr, keine Versteckspiele und keine Ängste, sondern nur noch bedingungslose Liebe. Weil sie eine starke und unabhängige Frau ist, scheut sich Isabelle nicht, der Männerwelt zu signalisieren, was sie will. Doch ihre Signale werden verschieden wahrgenommen, und die Kerle, mit denen sie zu tun hat, reagieren ganz unterschiedlich: Mathieu (Philippe Katherine) zum Beispiel belässt es bei unverbindlichen Angeboten, während ihr Ex-Mann François (Laurent Grévill) hofft, dass sich ihre Beziehung wieder kitten lässt. Doch da haben die Kerle die Rechnung ohne Isabelle gemacht, die eine Beziehung ohne Kompromisse will. Dazu braucht sie allerdings den richtigen Partner. Einer Reihe von Männern gibt sie die Chance, doch keiner passt zu ihren Ansprüchen. Mehr und mehr kommen ihr Zweifel, ob der Zug für eine Frau in ihrem Alter abgefahren ist. Und ob die Liebe fürs Leben nur eine Utopie ist. In ihrer Not sucht sie Rat bei einem Wahrsager (Gérard Depardieu). Er rät ihr, sich emotional nicht aussaugen zu lassen und gibt ihr einen wichtigen Rat: „Bleibe offen für Dinge und finde deinen eigenen, einzigartigen Lebensweg, dann wirst Du eine schöne, innere Sonne finden.“ Regisseurin Claire Denis hat das Drehbuch gemeinsam mit der Autorin Christine Angot geschrieben. Und sie hat ein besonderes Verhältnis zur Protagonistin entwickelt: „Isabelle ist sich bewusst, dass sie, wenn sie die wahre Liebe finden will, von Zeit zu Zeit in Tränen ausbrechen wird. Ich habe diese Filmfiguren satt, die immer so heroisch sind. Man kann nicht immer so sein und Isabelle bemüht sich, nicht mehr so zu sein.“

Ferdinand - geht stierisch ab

Weihnachtszeit ist Trickfilmzeit. Regisseur Carlos Saldanha und die Blue Sky Studios setzen diesmal auf einen Stier, der ganz anders ist als die meisten seiner Artgenossen und der mit seinem ganz eigenen Charme die Herzen vieler Kinogänger im Sturm erobern soll: Während seine Altersgenossen von wilden Kämpfen in der Arena träumen, möchte der kleine Stier Ferdinand lieber das Leben und den Duft zarter Blumen genießen. Als sein Vater aus der Arena nicht mehr zurückkommt, macht sich Ferdinand lieber aus dem Staub, damit er Papas Schicksal nicht irgendwann mal teilen muss. Auf seiner Flucht begegnet er der kleinen Nina, die ihn in Frieden leben lässt. Eines Tages folgt er dem Mädchen und seinem Vater zum Blumenfest im nächsten Dorf, und prompt geht alles schief: Ein Bienenstich bringt Ferdinand in Rage, und er zerlegt das halbe Dorf. So wird er auf die Stierfarm zurückgebracht, wo ihn ein Star-Torero als Gegner für seinen letzten Kampf auswählt. Doch Ferdinand hat tierisch gute Freunde, die ihm helfen wollen, dem Tod in der Arena zu entgehen.

Lieber leben

Sie hatten so viel vor, doch das Schicksal machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. In einem Reha-Zentrum kreuzen sich die Wege von Benjamin (Pablo Pauly) und Farid (Soufiane Guerrab), die für den Rest ihres Lebens schwerbehindert sein und für die einfachsten Dinge Hilfe brauchen werden. Die ungeschickte Schwester Christiane (Anne Benoit) und der notorisch gut gelaunte Pfleger Jean-Marie (Alban Ivanov) versuchen ihnen zu helfen, so gut es geht. Benjamin mogelt sich mit seinen Witzen über die Verzweiflung hinweg. Andere Patienten wie Toussaint (Moussa Mansaly) und Steeve (Franck Falise) versuchen ebenfalls, ihr Unglück auszulachen. Und die hübsche Samia (Nailia Harzoune) tut ein Übriges, um Benjamins Herz zu wärmen. Andere wären in dieser Situation in tiefste Depression verfallen, doch gemeinsam sind die jungen Leute stark und feiern jeden Millimeter zurückeroberter Bewegungsfähigkeit wie einen Sieg. „Ich habe ein Jahr lang mit Menschen gelebt, die der Inbegriff von Mut waren“, sagt Regisseur Grand Corps Malade, der diesen berührenden Film zusammen mit seinem Kollegen Mehdi Idir realisiert hat. „Ich bin da wieder rausgekommen. Die meisten anderen nicht. Dieser Film ist eine Hommage an sie.“ gw