Paddington 2

Man muss ihn einfach mögen, diesen knuddeligen Bären mit Schlapphut und Dufflecoat, der das Haus nie ohne seine Marmeladenbrote verlässt. Paddington heißt er, und er hat bei der Familie Brown ein Zuhause gefunden. Höflich, zuvorkommend und immer fröhlich ist er, und dafür wird Paddington auch vom Kinopublikum geschätzt, wo er nun sein Comeback erlebt: Tante Lucy feiert demnächst ihren 100. Geburtstag, und dafür braucht Paddington ein passendes Präsent. Im Antiquitäten-Laden des netten Mr. Gruber entdeckt er ein Pop-up-Bilderbuch, das so wertvoll ist, dass Paddington erst noch ein paar Jobs annehmen muss, um das nötige Geld zusammenzutragen. Natürlich tappst der Tollpatsch von einem Fettnapf in den nächsten. Und es kommt noch schlimmer: Plötzlich ist das begehrte Buch gestohlen. Paddington und die Browns machen sich auf die Suche nach dem Dieb, der ein Meister der Verkleidung zu sein scheint. Der britische Autor Michael Bond brachte Paddington 1958 mit dem Kinderbuch „Unser kleiner Bär” groß raus. Bis zu seinem Tod Anfang 2017 schrieb Bond mehr als 20 weitere Geschichten von diesem brummigen Gesellen. Die Bücher verkauften sich weltweit 35 Millionen Mal und wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Sie gelten mittlerweile als moderne Klassiker der Kinderliteratur. Nach seinem Kinodebüt vor drei Jahren kehrt Paddington nun auf die Leinwand zurück.

Liebe zu Besuch

Nach der Trennung von ihrem Ehemann Austen (Michael Sheen) will Alice (Reese Witherspoon) mit ihren Töchtern Isabel (Lola Flanery) und Rosie (Eden Grace Redfield) in Los Angeles ein neues Leben beginnen. Während ihrer Geburtstagsparty lernt sie drei junge Filmemacher kennen: Harry (Pico Alexander), Teddy (Nat Wolff) und George (Jon Rudnitsky) haben gute Ideen, doch leider nicht das nötige Geld, um sie zu realisieren. Weil sie pleite sind, dürfen sie bei Alice ins Gästehaus einziehen. Aus einem kurzen Intermezzo wird eine Patchwork-Familie. Doch plötzlich steht ihr Ex-Mann vor der Tür und Alice muss entscheiden, wie sie ihr weiteres Leben gestalten will. „Mir ist aufgefallen, dass immer mehr jüngere Frauen den Mut und die Kraft finden, ihr Leben zu ändern, wenn sie merken, dass es so nicht weitergehen kann“, erklärt die Regisseurin und Drehbuchautorin Hallie Meyers-Shyer. „Ich wollte zeigen, wie es ist, wenn man jung wieder Single wird, wie es sich anfühlt, wenn man zwei kleine Kinder hat, sein Leben neu beginnt und noch so viel vor sich hat. Die Hauptfigur Alice erlebt auf ihrem Weg, wie sie nach langer Zeit endlich wieder ganz sie selbst sein kann. Und in diesem Fall hängt das nicht von einem klassischen Happy End ab.“

Manifesto

Jeder kennt Cate Blanchett aus großen Hollywood-Filmen. Dass sie nicht nur eine Meisterin des Mainstreams ist, sondern ihr Handwerk als Schauspielerin auch in anderen Facetten beherrscht, zeigt der Film- und Videokünstler Julian Rosefeldt in diesem ungewöhnlichen Projekt. Blanchett reflektiert in zwölf Episoden Manifeste verschiedener Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts wie Futuristen, Dadaisten, Suprematisten oder Situationisten. Rosefeldt hat ihre Konzepte mit den Gedanken von Künstlern wie Claes Oldenburg, Yvonne Rainer, Kazimir Malevich, André Breton, Sturtevant, Sol LeWitt oder Jim Jarmusch zu einer Collage vereint, die von der Wandlungsfähigkeit und dem intensiven Spiel von Cate Blanchett lebt. „Der Grundgedanke war nicht, die diversen Manifeste einfach zu verfilmen, sondern Cate sie verkörpern zu lassen“, sagt Rosefeldt. „Sie ist das Manifest. Und von Anfang an war klar, dass sie viele verschiedene Persönlichkeiten auf einmal darstellen wird.“ So hat Cate Blanchett zwölf Charaktere gespielt: eine Brokerin, eine konservative Mutter, eine Managerin, eine Grabrednerin, eine Punkerin, eine Choreografin, eine Lehrerin, eine Fabrikarbeiterin, eine Nachrichtensprecherin, eine Reporterin, eine Puppenspielerin, eine Wissenschaftlerin und einen Obdachlosen. „Jeder Tag war eine neue Erfahrung für uns, als ob wir das Wunderland betraten und dabei eine völlig neue Welt und einen neuen Charakter entdeckten“, schwärmt Julian Rosefeldt. gw