Mother!

Der US-amerikanische Filmemacher Darren Aronofsky ist bekannt für seine unkonventionelle Handschrift - und dafür, dass er seinem Publikum einiges abverlangt. Nun legt er sogar noch eine Schippe drauf und wagt sich mit seinem jüngsten Film ins Horror-Genre: Ein namentlich nicht näher benannter Dichter (Javier Bardem) leidet unter einer Schreibblockade. Damit die Tinte wieder fließt, zieht er sich mit seiner Frau (Jennifer Lawrence) in ein viktorianisches Landhaus zurück, wo er sich die Ruhe und Konzentration erhofft, die er zum Schreiben braucht. Während er sich auf seine literarische Arbeit konzentriert, kümmert sich seine Frau um den Haushalt. Doch die Atmosphäre des alten Landhauses empfindet sie von Tag zu Tag bedrückender. Als eines Tages ein Fremder (Ed Harris) und dessen Ehefrau (Michelle Pfeiffer) vor der Türe stehen, bittet der Dichter die beiden großzügig herein - dass seine junge Frau die ungebetenen Gäste am liebsten gleich wieder hinauskomplimentieren würde, ist ihm einerlei. Und es kommt noch schlimmer: Während die junge Frau noch an der Aufdringlichkeit ihrer unbekannten Besucherin zu beißen hat, tauchen zu allem Übel auch noch die Söhne (Domhnall und Brian Gleeson) des fremden Paares auf. Und anstatt die Gastfreundschaft des Dichters und seiner Frau zu schätzen, geraten die jungen Männer mehr und mehr in einen Streit, der auch an den anderen alles andere als spurlos vorübergeht.

Porto

In der portugiesischen Hafenstadt Porto kreuzen sich die Wege der unterschiedlichsten Menschen. Jake (Anton Yelchin) ist aus den USA hierhergekommen, Mati (Lucie Lucas) ist Französin. Beide fühlen sich fremd in dieser Stadt, und beide sind auf der Suche nach etwas, von dem sie gar nicht so genau wissen, was es eigentlich ist. Inspiriert von der ganz eigenen Atmosphäre der leicht morbiden Hafenstadt verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander und beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Und für eine einzige Nacht scheint die Zeit für die beiden stillzustehen. Nur wenige Worte, Gesten und Blicke genügen ihnen, um eine geheimnisvolle Verbindung zwischen ihnen entstehen zu lassen. Und die Erinnerung daran wird sie für den Rest ihres Lebens begleiten. „Die Anziehungskraft, die zwischen zwei Menschen entsteht, ist ein großes Mysterium für mich”, erklärt der Regisseur Gabe Klinger, was ihn an dieser Geschichte fasziniert hat.

Wie die Mutter, so die Tochter

Mütter und Töchter verbindet oftmals ein schwieriges Verhältnis. Wer selbst davon betroffen ist, kann darüber nicht so richtig lachen - für Filmemacher sind solche Konstellationen umso reizvoller. Das beweist nun auch die französische Regisseurin Noémie Saglioe in ihrer Komödie „Wie die Mutter, so die Tochter“. Auf den ersten Blick klingt der deutsche Titel deplatziert, weil die 30-jährige Avril (Camille Cottin) und ihre 17 Jahre ältere Mutter Mado (Juliette Binoche) so unterschiedlich sind, wie zwei Frauen nur sein können: Avril hat ihr Leben fest im Griff, alles läuft wie geschmiert, sie hat einen guten Job in einer Parfum-Fabrik und lebt strikt nach Plan. Da ist ihre Mutter Mado aus ganz anderem Holz geschnitzt: Seit sie sich von ihrem Mann getrennt hat, erlebt sie ihre zweite Pubertät. Das wäre vielleicht nicht ganz so schwierig, wenn sie sich nicht bei ihrer Tochter eingenistet hätte und ganz auf deren Großzügigkeit angewiesen wäre. Alles wird noch schwieriger, als Mutter und Tochter zur selben Zeit schwanger werden - der Vater von Mados Kind ist ausgerechnet ihr Ex-Mann Marc (Lambert Wilson), was Avril genauso gegen den Strich geht wie die Tatsache, dass ihre vom Jugendwahn besessene Mutter auf ihre älteren Tage wieder schwanger werden soll. „Ich war selbst davon überrascht, mich in einem derart französischen Film, der so provokativ daherkommt, wiederzufinden“, sagt Hauptdarstellerin Juliette Binoche. „Und ich muss zugeben, dass es mich gereizt hat, einen Teenager zu spielen, denn diese Zeit hat mir selbst gefehlt. Ich bin im Geiste sehr schnell erwachsen geworden, mit einem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein, und ich war besessen vom Theater - ich hatte keine Zeit zu verlieren.“ gw