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Esslingen (adi) - Als sie vor Jahren im Fernsehen liefen, holten sie Einschaltquoten, von denen viele Fernsehserien heute nur träumen können. Doch zuletzt waren sie ein wenig in Vergessenheit geraten. Nun sind zwei Schätze aus dem Serien-Fundus auf DVD erschienen - und sie haben noch immer ihren ganz besonderen Reiz.
Bärenbach ist auf den ersten Blick eine idyllische schwäbische Kleinstadt zwischen Wiesen, Wald und Weinbergen. Doch hinter den Kulissen gibt es allerlei Ränke und Zänke. Und einer ist immer mittendrin: der Bürgermeister Willi Holzwarth (Walter Schultheiß), der gekonnt die Strippen zieht und seine Stadt nach Gutsherrenart regiert. Seit 22 Jahren hat Willi nur das Beste für seine Gemeinde im Sinn - wobei er seinen eigenen Vorteil natürlich auch im Auge hat. Und einen passenden Nachfolger hat sich Willi, dessen Tochter (Sabine Bräuning) als Chefin der Lokalzeitung fungiert, auch schon ausgeguckt: den Stadtamtmann Manfred Schnell (Christoph Hofrichter). Als der das Heft in die Hand nimmt, entwickelt er plötzlich ungeahnte Eigeninitiative und versucht alles, um Willi aus der Kommunalpolitik herauszudrängen. Doch der alte Schultes gibt so rasch nicht auf, schließlich folgt „Der König von Bärenbach“, nach dem auch die Fernsehserie benannt ist, einem simplen Credo: „Mir isch egal, wer onder mir Bürgermeischter isch.“ Nach einer Idee von Felix Huby entstand Anfang der 90er-Jahre die Serie „Der König von Bärenbach“, die natürlich rein fiktive Geschichten erzählt - wobei Ähnlichkeiten mit realen Vorbildern aus dem schwäbischen Kleinstadt-Milieu wohl nicht nur billigend in Kauf genommen werden. Bei in-akustik ist die Serie nun auf DVD erschienen.
Ganz andere Sorgen hatte die Titelheldin des Fernseh-Zweiteilers „Britta“ und „Neues von Britta“, die Ende der 70er-Jahre Kult waren und die nun bei ARD Video erstmals auf DVD erschienen ist. Britta (Verena Plangger) ist Angestellte bei der Bahn. Durch ihre Freundin Sigrid (Ulrike Kriener) lernt Britta den coolen Boris (Hinnerk Jensen) kennen, der so ganz anders ist als die ernsthafte junge Frau. Boris will sich auf vier Jahre bei der Bundeswehr verpflichten - und Britta hat zunächst nicht viel mit ihm am Hut. Doch als er ihr mit seinem alten Motorrad nach Spanien in den Urlaub nachfährt, verbringen sie eine Nacht miteinander und Britta wird ungewollt schwanger. Boris will sich jedoch nicht binden und lässt sich an einen weit entfernten Ort versetzen. Erst als Britta das Kind zur Welt bringt, ändert Boris seine Meinung und will plötzlich doch heiraten. Doch nun beschließt Britta, ihr Kind alleine großzuziehen. Regisseur Berengar Pfahl hat seinen Zweiteiler mit Laien und unbekannten Nachwuchsdarstellern inszeniert, was die beiden „Britta“-Filme noch authentischer erscheinen lässt. So gelingt es ihm, das Lebensgefühl der damaligen Jugend perfekt rüberzubringen - Geschich-ten aus dem prallen Leben eben.