Han Solo (Alden Ehrenreich) und Chewbacca (Joonas Suotamo). Foto: Lucasfilm - Lucasfilm

Sie läuft und läuft und läuft – und kaum ist eine neue Folge der Sternenkrieger-Saga „Star Wars“ angelaufen, da fiebern die Fans auch schon der nächsten entgegen. Nun bringt Ron Howard „Solo: A Star Wars Story“ in die Kinos.

EsslingenEigentlich sollten Phil Lord und Chris Miller die Regie für den neuen „Star Wars“-Film übernehmen. Doch dann gab es so viel Unstimmigkeiten, dass die beiden noch während der Dreharbeiten gehen mussten. Panisch wurde nach Ersatz gesucht – und mit Ron Howard gefunden. Der zweifache Oscarpreisträger musste ins kalte Wasser springen und sofort mit dem Dreh weitermachen. Das sind nicht die besten Voraussetzungen, und doch hat Howard das Unerwartete geschafft: Sein „Solo: A Star Wars Story“ ist einer der besten „Star Wars“-Filme seit der ersten Trilogie geworden. Die Geschichte geht zurück in die Vergangenheit – in die Zeit, als Han Solo noch ein junger Mann war. Das faschistoide Imperium gibt es schon, doch für Han spielt das zunächst keine große Rolle. Er ist damit beschäftigt, mit seiner Freundin Qi’ra den prekären Verhältnissen auf dem Planeten Corellia zu entkommen. Doch das geht schief, das Paar wird getrennt und Han muss fliehen.

Ron Howard hält sich nicht lange damit auf, in die Story einzuführen. Stattdessen sind schon die Anfangssequenzen mit viel Adrenalin, Kraft und einer rasanten Verfolgungsjagd gefüllt. Dann folgt vieles Schlag auf Schlag, ein Kampf jagt den nächsten – gerade im ersten Drittel hetzt der Film vielleicht etwas zu atemlos durch spektakuläre Sets und Actioneinlagen. Und doch hat Howard das richtige Gefühl fürs Tempo und die Geschichte und lässt sich für den Haupterzählstrang schließlich ausreichend Zeit.

Die Zuschauer erfahren so, wie Han (Alden Ehrenreich) zu seinem Nachnamen kam, dass das erste Zusammentreffen mit Chewbacca alles andere als friedlich war, wie Han Pilot des Raumschiffes Millennium Falcon wurde und welche Rolle Lando Calrissian (Donald Glover) spielte. Hinzu kommen neue Charaktere wie Hans Freundin Qi’ra (Emilia Clarke), der Draufgänger Beckett (Woody Harrelson) und der Bösewicht Dryden Vos (Paul Bettany). Es sind besonders die Jungschauspieler, die das Abenteuer über die etwas mehr als zwei Stunden tragen. Das Herz des Films ist Alden Ehrenreich als junger Han Solo, der diesen Helden glaubwürdig verkörpert: Er kann handfest zulangen, beim Wiedersehen mit seiner großen Liebe unsicher werden und sich clever aus scheinbar aussichtslosen Situationen retten.

„Solo: A Star Wars Story“ kommt mit der richtigen Mischung aus Abenteuer und Action, aus Drama und Humor daher. Die Sets stecken voller Details und sind erwartungsgemäß bombastisch. Doch anders als viele andere Blockbuster setzt der Film nicht nur auf atemberaubende Effekte. Howard gelingt es, seine Charaktere mit Leben zu füllen. Vor allem schafft er es, die richtige Portion an Charme und Nostalgie einzubringen, die die frühen „Star Wars“-Filme von George Lucas so sehenswert machten. Damit wird er alte Fans der Kinoreihe glücklich machen und vielleicht neue gewinnen können. Denn bei all dem ist „Solo“ kein mit Insiderwissen überfrachtetes Werk, sondern erzählt unterhaltsam, wie alles begann – bestes Popcorn-Kino, so wie es sein soll.

Wie lernte Han Solo Chewbacca kennen? Und wie wurde der zu seinem treuen CoPiloten? Antworten darauf gibt es in dem neuen „Star Wars“-Film „Solo“ - ein spektakulärer wie charmanter Blockbuster.